Umwelt

EU fördert „schlaue Baustoffe“

Haus-Anstriche verringern Luftverschmutzung

Spezielle Baustoffe und Beschichtungen, die Titandioxid enthalten, können organische und anorganische Luftschadstoffe binden, nachdem sie ultravioletten bzw. Sonnenstrahlen ausgesetzt wurden. Die Luft-Schadstoffe können dann vom Regen weggewaschen werden und helfen so, die Stickoxid-Konzentrationen, die zu Smog und Atemproblemen führen, zu reduzieren. Die EU fördert diese Forschungen in einem Langzeitprogramm.

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Bereits im Jahr 2002 wurden 7.000 Quadratmeter Straßenoberfläche in Mailand mit den neu entwickelten fotokatalytischen Stoffen beschichtet. Anschließende Messungen ergaben, dass sich die Konzentration von Stickoxiden auf Straßenhöhe um 60 Prozent verringerte. „Schlaue Beschichtungen können nicht nur bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung, sondern auch bei der Lösung des hartnäckigen Problems Smog zu einer Revolution führen“, erklärt EU-Forschungskommissar Philippe Busquin.

Verschiedene Arten solcher „schlauen“ Baustoffe wurden unter Versuchsbedingungen in Bezug auf Feuchtigkeit, Temperatur und ultraviolette Strahlung im INDOORTRON der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) in Ispra (Italien) erfolgreich geprüft. Dabei wurde auch auf ein wirklichkeitsnahes Umfeld großen Wert gelegt. Stickstoffgase und organische Verbindungen breiten sich durch die poröse Oberfläche aus und heften sich an die Titandioxid-Nanopartikel der Baustoffe und Beschichtungen. Die Aufnahme von UV-Licht durch das eingeschlossene Titandioxid führt zu seiner „Fotoaktivierung“ und dem folgenden Abbau der an die Partikel gehefteten Schadstoffe. Die dabei erzeugten säurehaltigen Produkte werden vom Regen weggewaschen bzw. durch das in den Baustoffen enthaltene alkalische Kalziumkarbonat neutralisiert, berichten die Experten.

PICADA, so der Name des Projektes, steht für Photo-catalytic Innovative Coverings Applications for De-pollution Assessment (Bewertung der Reinigungswirkung von Anwendungen innovativer fotokatalytischer Deckschichten). Das Projekt, das bis 2005 läuft, wird 3,4 Millionen Euro kosten, die EU-Kommission trägt 1,9 Millionen Euro.

(Pressetext Europe, 08.03.2004 – AHE)

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