Die Vorhersagen holen uns ein: Prognosen zufolge bringt der Klimawandel Europas Süden mehr Dürre und dem Norden mehr Starkregen. Diese Vorhersagen haben sich längst bewahrheitet, wie eine aktuelle Studie zeigt. Demnach ist es in den vergangenen Jahrzehnten in den südlichen Regionen unseres Kontinents tatsächlich trockener und in den nördlichen Gebieten nasser geworden. Zudem offenbaren die Ergebnisse, wie unterschiedliche Dürredefinitionen Abweichungen in Klimamodellen erklären können.
In den letzten Jahren ist es in Europa immer wieder zu extremen Hitzewellen und Dürren gekommen – zuletzt noch im vergangenen Frühsommer. Im Juni 2017 war es in weiten Teilen Europas teilweise bis zu sieben Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Die Hitze reichte damit an die Rekordwerte des Sommers 2003 heran und übertraf sie in einigen Regionen sogar. Sind solche Hitzeperioden schon Folgen des Klimawandels?
Tatsächlich sagen Klimamodelle vorher, dass es durch die Erderwärmung bei uns insgesamt zu mehr Wetterextremen kommt. Doch nicht überall bedeutet das heiße Temperaturen und Trockenheit. Den meisten Prognosen zufolge macht der Klimawandel vor allem den Süden wärmer und trockener. In Mittel- und Nordeuropa wird es dagegen sogar nasser. Allerdings: Wo genau die Grenze zwischen den eher für Dürre und eher für Starkregen anfälligen Gebieten verläuft, darüber sind sich die Modelle nicht einig.
Ist das schon der Klimawandel?
Diese Unterschiede in den Prognosen machen es schwierig zu beurteilen, ob aktuelle Wetterereignisse bereits den Klimawandel abbilden oder nicht. Diesem Problem haben sich nun Wissenschaftler um James Stagge von der Utah State University in Logan gewidmet: Sie analysierten meteorologische Daten aus den 1950er Jahren bis heute und verglichen diese mit unterschiedlichen Klimamodellen.