Mit zweieinhalb Metern Größe war der Moa ein echter Riese unter den Vögeln. Wie die ausgestorbenen Tiere aber genau aussahen, wusste bisher niemand. Jetzt aber gelang es Wissenschaftlern, DNA aus 2.500 Jahre alten Federn zu isolieren und aus den Gendaten das Federkleid von vier verschiedenen Moa-Arten zu rekonstruieren.
Moas waren einst die dominierende Tierart in Neuseeland. Die Riesenvögel wogen bis zu 250 Kilogramm. Als jedoch die ersten Menschen die Insel im Jahr 1280 vor Christus erreichten und besiedelten, wurden die flugunfähigen Laufvögel gnadenlos gejagt und starben bald aus. Zwar gibt es heute Fossilien, anhand derer sich der Körperbau der Vögel rekonstruieren lässt, über das Aussehen der zehn bisher bekannten Moa-Arten weiß man jedoch nur wenig. Denn es gibt zwar mumifizierte Moa-Relikte, bei denen die Haut mit Federwurzeln erhalten ist, Federn aber wurden nur lose gefunden, so dass deren Zuordnung zu einer bestimmten Art bisher kaum möglich war.
Mitochondriale DNA aus fossilen Federn
Jetzt aber haben Wissenschaftler der Universität von Adelaide und des Landcare Research in Neuseeland erstmals das Aussehen von vier der ausgestorbenen Arten mithilfe von DNA aus fossilen Federn rekonstruiert. Erstmals gelang es ihnen, mitochondriale DNA aus 19 isolierten und bisher unidentifizierten Federn zu extrahieren und sie für die Genanalyse aufzubereiten. Die Federn stammten aus Höhlen und geschützten Feldnischen und waren mindestens 2.500 Jahre alt.
„Indem wir die fossile DNA nutzten, konnten wir die Federn vier verschiedenen Moa-Arten zuordnen“, erklärt Nicolas Rawlence, Wissenschaftler am Australian Centre for Ancient DNA (ACAD) der Universität.