Eine Deutschlandkarte im Internet sagt jetzt die Belastung mit Feinstaub für einen Zeitraum von drei Tagen vorher. Interessierte können auf der Website von Greenpeace unter http://www.greenpeace.de/feinstaub erkennen, ob in ihrer Region die Belastung steigen oder sinken wird. Die Karte und die Daten stammen vom Rheinischen Institut für Umwelt an der Universität Köln.
{1l}
Vom 15. Februar bis 8. März 2006 hatte Greenpeace zuvor in 14 Landeshauptstädten
stichprobenartig Feinstaub gemessen und Petitionen an die Ministerpräsidenten und Petionsausschüsse der Landtage übergeben. Darin forderten die Umweltschützer die Länderchefs auf, sich im Bundesrat für die Förderung von Filtern einzusetzen.
So sollen Autofahrer nach Ansicht von Greenpeace eine Unterstützung von 1.000 Euro erhalten, wenn sie ihr Dieselfahrzeug mit einem Vollfilter nachrüsten lassen. Bislang sollen lediglich Teilfilter gefördert werden, die nur bis zu 30 Prozent der Feinstäube aus den Abgasen zurückhalten.
Die Stichproben von Greenpeace deuten darauf hin, dass die Belastungen mit Feinstaub wesentlich höher sind, als die EU-Kommission zum Zeitpunkt des Erlasses ihrer Richtlinie vermuten oder schätzen konnte. Bei fast allen Messungen lag der Anteil von Feinstaub unter der kritischen Größe von 2,5 Mikrometer nach Angaben von Greenpeace mindestens über 50 Prozent. Vor allem die Partikel unter 2,5 Mikrometer schädigen die Gesundheit, weil sie tief in die Lunge eindringen und dort zum Beispiel Lungenkrebs auslösen können.
Greenpeace fordert deshalb, dass die EU die für das Jahr 2010 geplante Verschärfung des Grenzwertes für Feinstaub von 40 auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft durchsetzt. Derzeit versucht die Autoindustrie, dies zu verhindern.
(Greenpeace, 24.04.2006 – DLO)