Der Schriftsteller Frank Schätzing ist im Rahmen des 5. Deutschen Geologentages mit dem Preis „Stein im Brett“ des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG) ausgezeichnet worden. Der aus Köln stammende Autor habe in seinen Romanen „Der Schwarm“ und „Nachrichten aus einem unbekannten Universum“ naturwissenschaftliche Phänomene der Meeresumwelt in spannender Form dargestellt, so der BDG in seiner Begründung. Er könne für sich in Anspruch nehmen, einem breiten Leserkreis geowissenschaftliche Zusammenhänge und auch aktuelle Probleme in unterhaltsamer Weise vorgestellt zu haben.
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Mit dem „Stein im Brett“ werden Personen und Institutionen ausgezeichnet, die sich um das Ansehen der Geowissenschaften in der Öffentlichkeit verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger sind neben anderen die ehemalige Bundesministerin Edelgard Bulmahn, der Fernsehjournalist Professor Ernst- Waldemar Bauer und die Zeitschrift GEO.
Locker, aber wissenschaftlich korrekt
Der Vorsitzende des BDG, Werner Pälchen, würdigte Schätzing in seiner Laudatio am 10. November 2007 als Schriftsteller, der in seinen Büchern Wissenschaft locker und leicht vermittele und dabei immer sachlich korrekt bleibe. So habe er unter anderem eine realistische Beschreibung eines Tsunami geliefert – sogar noch vor dem weltweit beachteten Ereignis an Weihnachten 2004 in Südostasien.
Die Einbindung wissenschaftlicher Fakten mit real existierenden geowissenschaftlichen Institutionen und Forscherpersönlichkeiten in eine hochspannende Rahmenhandlung zeichnen Schätzings Arbeit aus Sicht des BDG in besonderer Weise aus. Ihm sei es dabei gelungen, so Pälchen, eine neue Qualität der deutschsprachigen Thriller- und Science-Fiction-Literatur zu erreichen und damit dazu beigetragen, die manchmal allzu große Distanz zwischen wissenschaftlicher Forschung und Alltagsleben zu überwinden.
„Lust am Desaster“
Schätzing dankte mit den Worten, dass nicht jeder wichtige Preis schön sei und nicht jeder schöne Preis wichtig. Der „Geo-Oskar“, wie Schätzing den „Stein im Brett“ titulierte, sei jedoch wichtig und schön und aus seiner Sicht äußerst gelungen.
Er habe in seiner Arbeit für den „Schwarm“ und die „Nachrichten aus einem unbekannten Universum“ festgestellt, dass Wissenschaftler sich nicht mit trockener Materie beschäftigen, sondern in erster Linie Romantiker mit Liebe zu der sie umgebenden Natur seien. Den Planeten Erde und die Evolution halte er für besonders spannende Themen und die „Lust am Desaster“ sei durchaus weit verbreitet.
So habe der GEOMAR-Wissenschaftler Gerhard Bohrmann, der im „Schwarm“ verewigt ist, auf die Frage, ob er Lust habe, mit Schätzing die Welt zu vernichten, geantwortet: „Ja, warum nicht? – Ist mal was anderes…“ Der „Stein im Brett“ sei für ihn, so Schätzing, eine Ermutigung, weiterhin Arbeiten zur Symbiose von Wissenschaft und Unterhaltung zu liefern.
(Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG), 20.11.2007 – DLO)