GEOTECHNOLOGIEN

GEOTECHNOLOGIEN im Focus

Klimakiller CO2: "Vergraben" auch in Deutschland möglich?

RECOPOL-Logo © RECOPOL

Auch in Mitteleuropa wird die Erforschung der Speichermöglichkeiten für CO2 im Untergrund vorangetrieben. Unter anderem in Ketzin bei Berlin und im polnischen Katowice laufen erste Feldversuche, bei denen das Verhalten von CO2 in verschiedenen Untergründen getestet und erforscht wird.

{b}CO2 im Steinkohlenflöz… {/b}
Ein Projekt, an dem Wissenschaftler der RWTH Aachen unter der Leitung von Bernhard Krooß mitarbeiten, ist RECOPOL. 15 Partner aus 10 Ländern nehmen an dem EU-finanzierten Projekt teil, dessen Kürzel für Reduktion of carbon dioxide by means of CO2 storage in the Silesian Basin in POLand steht – zu deutsch etwa: „Kohlendioxid-Reduktion mittels Speicherung im Schlesischen Kohlebecken Polens“.

{1r}Im Dezember 2003 gestartet, sollen in den kommenden Monaten im polnischen Kohlerevier bei Katowice täglich bis zu 20 Tonnen Kohlendioxid tausend Meter tief unter die Erde gepresst werden. Hier verlaufen Steinkohlenflöze, in denen sich das CO2 nach der Verpressung ausbreitet. Der Feldversuch soll Pilotfunktion für andere, nicht abbaubare Steinkohlelagerstätten in Europa haben. Dabei wird neben der technischen auch die wirtschaftliche Machbarkeit untersucht. Zudem wollen die Forscher prüfen, wie sicher und dauerhaft die Untertagespeicherung von Kohlendioxid ist.

In Versuchsbohrungen untersuchen die Forscher dazu Steinkohleproben aus den Flözen und messen deren Gasgehalt. Gleichzeitig ermitteln sie in Laborversuchen, wieviel Gas sich je nach Druck in einem bestimmten Kohlevolumen speichern lässt. Die Labordaten fließen schließlich zusammen mit Messwerten aus dem Feldversuch in ein Simulationsmodell ein. Damit will man vorausberechnen, wie sich die Gase in den Kohleflözen bewegen.

{b}…und in einem unterirdischem Gasspeicher{/b}
Doch auch in Deutschland wird die CO2-Verpressung getestet. Im nordwestlich von Berlin gelegenen Ort Ketzin führt das GeoForschungszentrum Potsdam (GFZ) das Projekt „CO2SINK“ durch. Die Wissenschaftler unter Federführung von Prof. Günter Borm untersuchen hier die Möglichkeit, Kohlendioxid in einem unterirdischen Gasspeicher unterzubringen. Den Schwerpunkt des Projekts bildet neben der Erprobung und Risikoabschätzung von Abscheidungs- und Versenkverfahren auch eine Analyse der Auswirkungen auf mögliche mikrobielle Bewohner des Untergrunds.

{2l}Für den Klimaschutz könnte sich dieses Projekt als besonders wertvoll erweisen: Denn im Gegensatz zu den norwegischen Pilotprojekten soll hier in der Testphase nicht die Treibhausgasemission von fossilen Brennstoffen abgefangen und versenkt werden, sondern das CO2 eines Biomassekraftwerks. Die Biomasseverbrennung weist jedoch ohnehin eine ausgeglichene CO2-Bilanz auf: Es wird nur soviel Kohlendioxid freigesetzt, wie zuvor von den Pflanzen gebunden wurde. Daher könnte die Ketziner Anlage gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: klimafreundlich Energie produzieren und noch dazu nahezu ohne Emissionen – denn die landen im Untergrund…

Mehr Informationen über das Thema und das Forschungsprogramm GEOTECHNOLOGIEN finden Sie hier

Auch in Mitteleuropa wird die Erforschung der Speichermöglichkeiten für CO2 im Untergrund vorangetrieben. Unter anderem in Ketzin bei Berlin und im polnischen Katowice laufen erste Feldversuche, bei denen das Verhalten von CO2 in verschiedenen Untergründen getestet und erforscht wird.

CO2 im Steinkohlenflöz…

Ein Projekt, an dem Wissenschaftler der RWTH Aachen unter der Leitung von Bernhard Krooß mitarbeiten, ist RECOPOL. 15 Partner aus 10 Ländern nehmen an dem EU-finanzierten Projekt teil, dessen Kürzel für Reduktion of carbon dioxide by means of CO2 storage in the Silesian Basin in POLand steht – zu deutsch etwa: „Kohlendioxid-Reduktion mittels Speicherung im Schlesischen Kohlebecken Polens“.

Im Dezember 2003 gestartet, sollen in den kommenden Monaten im polnischen Kohlerevier bei Katowice täglich bis zu 20 Tonnen Kohlendioxid tausend Meter tief unter die Erde gepresst werden. Hier verlaufen Steinkohlenflöze, in denen sich das CO2 nach der Verpressung ausbreitet. Der Feldversuch soll Pilotfunktion für andere, nicht abbaubare Steinkohlelagerstätten in Europa haben. Dabei wird neben der technischen auch die wirtschaftliche Machbarkeit untersucht. Zudem wollen die Forscher prüfen, wie sicher und dauerhaft die Untertagespeicherung von Kohlendioxid ist.

In Versuchsbohrungen untersuchen die Forscher dazu Steinkohleproben aus den Flözen und messen deren Gasgehalt. Gleichzeitig ermitteln sie in Laborversuchen, wieviel Gas sich je nach Druck in einem bestimmten Kohlevolumen speichern lässt. Die Labordaten fließen schließlich zusammen mit Messwerten aus dem Feldversuch in ein Simulationsmodell ein. Damit will man vorausberechnen, wie sich die Gase in den Kohleflözen bewegen.

…und in einem unterirdischem Gasspeicher

Doch auch in Deutschland wird die CO2-Verpressung getestet. Im nordwestlich von Berlin gelegenen Ort Ketzin führt das GeoForschungszentrum Potsdam (GFZ) das Projekt „CO2SINK“ durch. Die Wissenschaftler unter Federführung von Prof. Günter Borm untersuchen hier die Möglichkeit, Kohlendioxid in einem unterirdischen Gasspeicher unterzubringen. Den Schwerpunkt des Projekts bildet neben der Erprobung und Risikoabschätzung von Abscheidungs- und Versenkverfahren auch eine Analyse der Auswirkungen auf mögliche mikrobielle Bewohner des Untergrunds.

Künstlerische Darstellung der direkten Umgebung eines jungen Sterns. Sie zeigt die Geometrie der Staubscheibe (außen) sowie die weiter innen gelegene Scheibe aus heißem Gas, deren Ausdehnung deutlich kleiner ist als der Abstand Erde-Sonne in unserem Sonnensystem. © ESO / L. Calçada

Für den Klimaschutz könnte sich dieses Projekt als besonders wertvoll erweisen: Denn im Gegensatz zu den norwegischen Pilotprojekten soll hier in der Testphase nicht die Treibhausgasemission von fossilen Brennstoffen abgefangen und versenkt werden, sondern das CO2 eines Biomassekraftwerks. Die Biomasseverbrennung weist jedoch ohnehin eine ausgeglichene CO2-Bilanz auf: Es wird nur soviel Kohlendioxid freigesetzt, wie zuvor von den Pflanzen gebunden wurde. Daher könnte die Ketziner Anlage gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: klimafreundlich Energie produzieren und noch dazu nahezu ohne Emissionen – denn die landen im Untergrund…

Mehr Informationen über das Thema und das Forschungsprogramm GEOTECHNOLOGIEN finden Sie hier in g-o.de.

(RECOPOL, GFZ Potsdam, 26.01.2004 – NPO)

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