Auf dem Bild ist ein Teil des Bohrkopfs eines Rollenbohrers abgebildet. Solche und ähnliche Bohrköpfe werden sowohl an Land als auch auf See eingesetzt, um in hartem Untergrund zu bohren. Bohrköpfe, mit denen Bohrkerne zur geologischen oder chemisch-physikalischen Auswertung gewonnen werden, sehen ganz ähnnlich aus, besitzen aber in der Mitte eine Öffnung.
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Der Bohrkopf besteht aus einem hohlen Stahlschaft, der sich fräsenartig mithilfe von rotierenden Schneidköpfen in den Untergrund bohrt. Je nach Beschaffenheit des Bodens oder Sediments können diese Schneidköpfe aus unterschiedlichem Material bestehen: Ist er sehr hart und felsig, müssen die Zähne der Bohrer ebenfalls aus besonders widerstandsfähigem Material bestehen. Oft handelt es sich dabei dann um gehärteten Stahl mit Wolfram-Carbid-Zähnen. Vielfach bestehen die „Bohrzähne“ aber auch aus synthetisch hergestellten Diamanten.
Der eigentliche Bohrkern wird in der Mitte zwischen den Bohrköpfen von einem meist mehrere Meter langen hohlen Bohrgestänge aufgenommen. Erst wenn dieses gefüllt ist, wird das Gestänge eingeholt und der Bohrkern geborgen.
Ist das gebohrte Loch sehr tief, kann der Charakter des Untergrunds mehrfach zwischen weich und sehr hart wechseln. Muss dann der Bohrkopf ausgetauscht werden, bedeutet dies für die Bohrmannschaft unter Umständen stundenlange Arbeit. Denn die Bohreinheit muss dann mühselig eingeholt, der Kopf ausgewechselt, und das Ganze dann wieder hinabgelassen werden.
(g-o.de, ODP, 21.09.2003 – NPO)