Ob als Greywacke, grauvaca oder Grauvakka: Das diesjährige Gestein des Jahres ist weltweit unter seinem vor mehr als 200 Jahren im Harz geprägten Namen bekannt. Grauwacken sind harte, gräulich gefärbte Sandsteine, die uns im Alltag oft als Mauersteine, Pflastersteine oder Schotter begegnen. In Deutschland kommt die Grauwacke vor allem in alten Gesteinsformationen der Mittelgebirge vor, denn die Entstehungszeit dieses Gesteins liegt mehr als 300 Millionen Jahre zurück.
Gesteine gehören zu den wichtigsten Rohstoffen der menschlichen Zivilisation – sie sind in unserm Alltag nahezu allgegenwärtig. Dennoch beachten wir sie meist kaum. Um dies zu ändern und mehr Bewusstsein für die Geologie und wirtschaftliche Bedeutung der Gesteine zu schaffen, kürt ein Expertengremium unter Leitung des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler jedes Jahr ein Gestein des Jahres. Im Jahr 2022 wurde der Gips gewählt, 2020/2021 war es der Andesit.

„Wackersteine“ mit vielseitigem Nutzen
Im Jahr 2023 ist die Grauwacke das Gestein des Jahres. Obwohl sein Name heute nur noch den wenigsten ein Begriff ist, war er früher allgemein bekannt und ging als „Wackerstein“ sogar in den allgemeinen Sprachgebrauch über. Geprägt wurde die Bezeichnung für dieses harte, gräulich-dunkel gefärbte Gestein im 18. Jahrhundert von Bergleuten im Harz, wo die Grauwacke schon damals abgebaut wurde. Auch Johann Wolfgang von Goethe erwähnte damals schon die „Graue Wacke“.
Typisch für die Grauwacke ist eine sehr feste, feinkörnige Matrix, in die kantige und unsortierte größere Gesteinskörner eingebettet sind. Geologisch gesprochen ist diese Sandsteinvariante damit ein klastisches Sediment: ein Gemisch, das aus unterschiedlichen, mechanisch zerkleinerten Gesteinen besteht. Je nach Herkunft kann die mineralische Zusammensetzung der Grauwacke daher variieren.