Im Pazifik haben Geoforscher den heißesten bisher bekannten hydrothermalen Schlot dieses Ozeans entdeckt. Das an diesem Schwarzen Raucher ausströmende Wasser ist 378 Grad heiß – und es enthält reichlich wertvolle Metalle. Um die Schlote herum fanden die Forscher Hinweise auf Kupfer, Zink und auch Gold, wie sie berichten.
Die Tiefsee und insbesondere die hydrothermalen Schlote an den mittelozeanischen Rücken gelten als faszinierender Lebensraum und vielversprechende Rohstoff-Ressourcen. Denn im Umfeld dieser heißen vulkanischen Quellen leben nicht nur spezielle angepasste Organismen wie die hitzebeständigen Röhrenwürmer und Krebse. Das dort austretende heiße Wasser befördert auch gelöste Metalle aus der Erdkruste in den Ozean. Diese Metalle, darunter Gold oder Kupfer, lagern sich im Umfeld der Schlote ab und könnten theoretisch dort gewonnen und abgebaut werden.
Um solche hydrothermalen Schlote näher zu untersuchen, waren Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zu einer vierwöchigen Expedition mit Kollegen der Universität Erlangen sowie der Jacobs University Bremen im Südpazifik unterwegs. Gemeinsam erforschten die Wissenschaftler am Archipel Vanuatu aktuelle Erzabscheidungen an untermeerischen Vulkanen. Zum Einsatz kam dabei auch bis in eine Tiefe von .2000 Meter der Tauchroboter Kiel 6000 des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung.
An den hydrothermalen Schloten im Umfeld des Südseearchipels wurden die Forscher gleich doppelt fündig: Zum einen entdeckten sie in heißen Lösungsaustritten an den Schwarzen Rauchern tatsächlich Hinweise auf Gold- und Buntmetallablagerungen. Die aus der heißen Lösung ausgeschiedenen Ablagerungen rund um die Schlote enthielten reichhaltige Kupfer-Zink-Erze, die nach Angaben der Forscher auch auf mögliche goldreiche Metallablagerungen schließen lassen. Derzeit werden Proben der Ablagerungen im BGR-Labor auf ihre Zusammensetzung und die Edelmetallführung untersucht.
Zudem ermittelten die Forscher auch einen neuen Temperaturrekord für den pazifischen Ozean. In den metallreichen Fluiden eines der drei bis vier Meter hohen Schwarzen Raucher stellten sie in 1.850 Meter Wassertiefe eine Temperatur von +378 Grad Celsius fest. Etwas heißere Lösungsaustritte sind bisher nur aus dem Atlantischen Ozean bekannt.
(Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), 26.08.2013 – NPO)