Die größten bisher bekannten Dinosaurier-Fußabdrücke haben Forscher jetzt nicht etwa in den USA oder China entdeckt, sondern in Frankreich. Die 1,50 Meter großen Stapfen stammen aus dem späten Jura und sind vermutlich die Spuren von 40 Tonnen schweren und 25 Meter langen, pflanzenfressenden Dinosauriern.
Entdeckt wurden die Fußspuren von zwei Amateuren, Marie-Hélène Marcaud und Patrice Landry, die sich seit Jahren auf die Suche nach solchen Relikten spezialisiert haben. Weil in der Region um den Ort Plagne nahe Lyon bereits häufiger Fossilien aus der Jura und Kreidezeit entdeckt worden waren, durchkämmten sie diese Gegend systematisch – und wurden im April 2009 fündig. Sie stießen auf mehrere runde Abdrücke in Kalkstein, die sich über Dutzende von Metern hinzogen.
40 Tonnen schwer und 25 Meter lang
Um sicherzugehen, dass die 1,50 im Durchmesser großen, rundlichen Abdrücke wirklich Dinospuren waren, kontaktierten sie die Paläontologen Jean-Michel Mazin und Pierre Hantzpergue von der Universität Claude Bernard in Lyon. Basierend auf Datierungen des Sediments, in dem die Spuren gefunden wurden, und morphologischen Kriterien bestätigten die Forscher, dass diese tatsächlich von Sauropoden, vermutlich großen Pflanzenfressern stammten. Die Tiere waren mindestens 40 Tonnen schwer und 25 Meter lang.
Datierung auf Oberes Jura
Offenbar lag Plagne früher an einer Route, die häufig von Sauriern frequentiert worden ist. Der Kalkstein stammt aus dem Oberen Jura, einer Periode vor 150 Millionen Jahren, in der in dieser Region ein warmes Flachmeer lag. Die Dinosaurier passierten diese Stelle vermutlich zu einer Zeit, in der der Meeresspiegel relativ niedrig war.
Die Anzahl der Fußabdrücke und ihre ungewöhnliche Größe – sie gelten als die größten, die jemals entdeckt worden sind – lässt die Forscher vermuten, dass hier noch mehr Relikte aus der Dino-Ära zu finden sind. Ihrer Ansicht nach könnte sich Plagne sogar als einer der größten Dinosaurier-Fundstellen weltweit entpuppen. Weitere Grabungen sollen nun das Gebiet systematisch erkunden.
(CNRS, 12.10.2009 – NPO)