Es ist unsichtbar, besteht vor allem aus Methan und gilt bei einem bestimmten Mischungsverhältnis mit Luft als leicht entzündlich: Grubengas kommt in vielen Bergwerken oder Kohlegruben vor und hat dort bereits oft zu so genannten Schlagwetterexplosionen mit vielen Opfern und hohen Schäden geführt. Inzwischen ist Grubengas aber nicht mehr nur als tödliche Gefahr bekannt, sondern wird auch als Energielieferant genutzt.
„In den Mittelpunkt des Interesses gerückt sind sowohl die noch im Abbau befindlichen Lagerstätten, als auch stillgelegte Bergwerke, in denen noch immer Methan frei gesetzt wird.“, sagt Dr. Martin Krüger von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover.
Grubengas auf dem Vormarsch
In den USA wird das Gas schon seit Jahrzehnten „abgesaugt“ und anschließend zur Energieproduktion verwendet. Längst hat aber auch Europa das große Potenzial des Grubengases erkannt. In Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Polen und der Tschechischen Republik entstehen an den Standorten der Bergwerke – wie zum Beispiel im Ruhrgebiet – immer mehr regional bedeutsame Kleinkraftwerke, die zur Stromerzeugung aber auch zur Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt werden.
Die in Deutschland installierte Leistung liegt mittlerweile bei über 200 MW (Stand 2004). Zum Vergleich: Damit können rund 200.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. „Diese Kraftwerke haben aber eine unsichere Laufzeit, weil über das vorhandene, nutzbare Gasvolumen und die Entstehung des Methans lange nicht genügend bekannt war“, erläutert Krüger.