Mit dem Herbst fallen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Blätter. Laub wird wieder mühsam von Wegen, Zufahrten und aus Hausgärten entfernt und über Biotonnen und örtliche Abfallbetriebe entsorgt – der Naturschutzbund NABU hingegen hat jetzt dafür plädiert, einen möglichst großen Teil des Laubes im Gartenbereich zu belassen.
„Selbstverständlich sollte Laub, das auf Wegen und Zufahrten ein Unfallrisiko darstellen kann, entfernt werden – doch kann es häufig im eigenen Gartenbereich sinnvolle Verwendung finden“, meint Albert Kraft, der Biotopschutzbeauftragte der NABU-Gruppe Karlsruhe. „Auf Stauden- oder Gemüsebeete aufgebrachter Laubmulch schützt die Wurzelbereiche vor Frostschäden, verbessert das Bodengefüge, führt dem Boden neue Nährstoffe zu und dient als winterlicher Rückzugsraum für unzählige Kleintiere. Kompostiert können Blätter vielseitig verwendet werden und so im Kreislauf des Gartens verbleiben“.
Allerdings eignet sich Eichenlaub aufgrund sehr langer Umsetzungszeiten weniger zur Kompostierung, schränkt Kraft ein. Spezielle Überwinterungsstätten für Igel können mit Laub und ein wenig lockerem Zweigwerk in einer ruhigen Gartenecke geschaffen werden. „Grundsätzlich ist jeder mit einer Laubschicht bedeckte Quadratmeter Boden ein Plus für die Natur im Garten!“, plädiert Kraft. „Bodenlebewesen werden so vor harten Frösten geschützt und zahllose Kleintiere überwintern direkt in der wärmenden Laubschicht. Nicht umsonst picken Amsel & Co. unermüdlich im Laub vom letzten Herbst herum – sie finden dort wertvolle Nahrung in der kalten Jahreszeit.“
„Wo Laub von Wegen entfernt werden muss, sollten konventionelle Gartengeräte genutzt werden. Laubpuster oder Laubsauger bedeuten meist das endgültige „Aus“ für Insekten und andere Kleintiere, die sich ins Herbstlaub zurückziehen.
(NABU, 27.10.2004 – NPO)