Zu dicht, um zu schmelzen: Forscher haben im Labor die Bedingungen erzeugt, wie sie im Inneren von Supererden und Gasriesen herrschen. Ihr Experiment deutet darauf hin, dass das Gestein im Kern von Jupiter oder Saturn fest sein könnte und wirft auch ein neues Licht auf das Innenleben von Supererden, wie die Forscher im Fachmagazin „Science“, berichten.
Das Innere unseres Planeten ist ein höllischer Ort: Tausende Grad Hitze und ein Druck millionenfach höher als in der Erdatmosphäre pressen das Gestein so stark zusammen, dass nur noch bestimmte, sehr kompakte Mineralformen existieren können. Der Druck ist so groß, dass er trotz der enormen Hitze sogar das Schmelzen verhindert – jedenfalls bis zu einem bestimmten Punkt. Auch die Eigenschaften der Minerale verändern sich unter diesen Bedingungen.
„Wie viel Hitze Feststoffe aushalten können, bevor sie unter diesem hohen Druck schmelzen, ist der Schlüssel zur internen Struktur und Evolution eines Planeten“, erklärt Marius Millot vom Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL). Wie es jedoch im Inneren von Gasriesen wie Jupiter und Saturn oder Eisriesen wie Neptun und Uranus aussieht, ist bisher nur in Teilen klar.

Laserpulse als Planetensimulator
Ein Grund dafür: Es fehlten die Methoden, um das Verhalten wichtiger Minerale unter diesen Bedingungen im Labor nachzustellen. Dies ist Millot und seinen Kollegen nun für eine Hochdruckform des Siliziumdioxids gelungen, das Stishovit. Diese kompakte Quarzvariante findet sich in der Natur beispielswiese in Meteoritenkratern, wo sie durch die extremen Bedingungen des Einschlags entsteht.