Durch ökologische Innovationen könnte die Zahl von heute 1,5 Millionen Beschäftigten im Umweltbereich bis 2020 verdoppelt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die nun gemeinsam vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Deutschen Naturschutzring (DNR) und dem Naturschutzbund NABU vorgelegt wurde.
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„Der Umweltschutz ist ein bedeutender und stabilisierender Faktor für den deutschen Arbeitsmarkt geworden“, erklärt die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. „Rund vier Prozent aller Beschäftigten arbeiten heute in diesem Bereich. Das sind mehr als zum Beispiel in der Automobilindustrie. Und das Potential ist längst nicht ausgeschöpft“, so Zahrnt. „Unsere Studie zeigt: Wenn die Bundesregierung zum ökologischen Innovationsmotor wird, werden im Jahr 2020 drei Millionen Menschen im Umweltschutz arbeiten können.“
Wachstumsbranche Energiemarkt
Nach Angaben des BUND besagen Prognosen, dass 2020 weltweit 250 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert werden. Die heimische Wirtschaft und der deutsche Arbeitsmarkt könnten davon in hohem Maße profitieren. Wenn die Bundesregierung das Potential der Erneuerbaren im Strom- und im Wärmesektor voll ausschöpfe, so der BUND, könnten bis dahin allein durch den Ausbau von Wind-, Sonnen- und Biomasseenergie 500.000 Arbeitsplätze in Deutschland vorhanden sein. Ein noch größeres Arbeitsplatz¬potential habe die Verbesserung der Ressourceneffizienz bei Produkten und Dienstleistun¬gen. Bis zu einer Million Beschäftigungsverhältnisse wären in diesem Bereich nach Meinung der Umweltschützer längerfristig möglich.
„Die wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Effekte des Umweltschutzes sind beeindruckend. Die Zahlen zeigen einmal mehr, dass es sich beim Umwelt- und Ressourcenschutz um Wachstumsmärkte mit enormen Potenzialen handelt“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel anlässlich der Überreichung der Studie in Berlin. „Klimaschutz, Energie- und Ressourceneffizienz oder nachhaltige Mobilität sind längst nicht mehr nur ökologische Herausforderungen, sondern auch ökonomische Zukunftsthemen. Mit einer anspruchsvollen und berechenbaren Umweltpolitik werden wir auch weiterhin die Rahmenbedingungen für Wachstum, Beschäftigung und Innovationen sichern“, so Gabriel.
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Studie „Umwelt und Beschäftigung 2006“
(Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 30.06.2006 – AHE)