Seit einem Jahr wird in der Europäischen Union über eine Verordnung diskutiert, die den Verzicht auf die Verwendung fluorierter Treibhausgase – wie etwa teilfluorierte Kohlenwasserstoffe HFKW – einleiten soll. Bisher bleiben dabei jedoch Supermärkte und Getränkeautomaten ausgeklammert. Unabhängig davon haben jetzt einige Firmen, darunter Coca-Cola, McDonald’s und Unilever angekündigt, freiwillig auf den Einsatz HFKW-haltiger Kältemitteln zu verzichten.
Kälteanlagen in Supermärkten sind – neben Pkw-Klimaanlagen – eine große Quelle für klimaschädliche HFKW-Emissionen. Diese könnten langfristig vermieden werden. Das UBA hat die technischen Möglichkeiten hierzu erst kürzlich in einem umfangreichen Bericht veröffentlicht.
In einer Studie des UBA wurden jetzt acht ausgewählte Techniken für die Kühlung in Supermärkten verglichen und dabei nicht nur der Ausstoß der HFKW, sondern auch der Energieverbrauch der Anlagen sowie weitere Kriterien betrachtet. Als Referenzanlage diente eine Standardanlage mit HFKW. Im Ergebnis zeigte sich eindeutig: Im Vergleich zu alternativen Techniken wies die Referenzanlage zwar um 10-25 Prozent geringere jährliche Gesamtkosten (einschl. Kapitalkosten) aus, dafür aber auch einen um 10-30 Prozent höheren Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase.
Dennoch werden die Techniken, die im Forschungsprojekt die günstigste Treibhausbilanz aufweisen, im europäischen Ausland immer häufiger installiert. Hierzu zählen vor allem Innovationen, die ausschließlich Kohlendioxid (CO2) als Kältemittel benötigen. Neben Kälteanlagen für Supermärkte wurden auch Wärmedämmplatten betrachtet. Auch diese Produkte sind ohne HFKW in ihrer Treibhausbilanz günstiger. Darüber hinaus gibt die Studie einen Gesamtüberblick über den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu fluorierten Treibhausgasen, insbesondere zu ihrem Umweltverhalten.
(BMU, 30.07.2004 – NPO)