Wer einen Schaden verursacht, muss dafür haften. Was jedem Unfallbeteiligten sofort einleuchtet, will der Staat Kalifornien jetzt auch angesichts der schnell wachsenden Klimaschäden gerichtlich durchsetzen. Er fordert wegen der bereits erfolgten und absehbaren Konsequenzen des globalen Klimawandels für Kalifornien Schadenersatz von den sechs großen Autounternehmen Chrysler, General Motors, Ford, Toyota, Honda und Nissan.
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Kalifornien gibt bereits Millionen von Dollar aus, um sich auf Konsequenzen des Klimawandels einzustellen. Dazu gehören die Wasserprobleme aufgrund der schmelzenden Gletscher, die Erosion der Küsten und Strände, die Versalzung des Grundwassers durch den steigenden Meeresspiegel und die steigende Waldbrandgefahr. Die Schäden werden in Kalifornien bereits in Milliardenhöhe beziffert.
Gegen die Autokonzerne wurde geklagt, weil im Verkehrsbereich die Emissionen am schnellsten wachsen, die Autohersteller aber nicht dementsprechend handeln. Sie versuchen derzeit sogar, eine Effizienzregulierung der kalifornischen Regierung durch eine Klage zu Fall zu bringen. Die Emissionen der von ihnen produzierten Autos stoßen 20 Prozent der US- und 30 Prozent der kalifornischen Kohlendioxid-Emissionen aus.
Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, begrüßt "den neuen Realismus, der mit diesem wegweisenden Fall in die Klimadebatte einzieht". In den letzten drei Jahren seien die Konsequenzen des Klimawandels durch Paukenschläge wie der Hitzewelle in Europa, der verheerenden Dürre in der Amazonasregion und den heftigen und häufigen Hurrikans allen deutlich geworden.
Die Wissenschaft habe sehr deutlich gemacht, dass durch den dynamischen Schmelzprozess in Grönland die Meere weit schneller steigen als bisher vermutet; dass durch die Gletscherschmelze etwa im Himalaja die Landwirtschaft und Wasserversorgung von Hunderten Millionen Menschen aufs Spiel gesetzt wird. "Diese Fakten können nicht weiter verdrängt werden. Wer andere Menschen schädigt muss erstens diese Schädigung einstellen. Und zweitens die Geschädigten kompensieren."
Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch fordert die Autokonzerne auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen. "Unterstützen sie aktiv weltweite CO2-Grenzwerte für die Autoflotte, die sich am Ziel der Vermeidung eines in großem Maßstab gefährlichen Klimawandels orientiert. Der kommende G8-Gipfel in Deutschland bietet einen guten Anlass für eine solche Initiative".
(Germanwatch, 22.09.2006 – DLO)