Doppelt getroffen: Kalifornien erlebt nicht nur eine Zunahme der Waldbrände – auch Erdrutsche häufen sich. Denn wenn Starkregen auf die vom Feuer freigelegten Flächen fällt, lösen sich besonders häufig Geröll- und Schlammlawinen. Inzwischen kommt es in Südkalifornien fast jährlich zu einem solchen Post-Feuer-Erdrutsch, wie Forscher ermittelt haben. In Zukunft könnte der Klimawandel dieses Risiko noch erhöhen.
Kalifornien gehört zu den Regionen, die besonders hart vom Klimawandel und seinen Folgen getroffen sind. Zunehmende Hitze und Trockenheit lösen im Sommer und Herbst enorme Brände aus, fast in jedem Jahr erreicht das Ausmaß dieser Feuer neue Rekordwerte. Die meisten Brände entwickeln sich im Herbst, wenn Trockenheit und die starken Santa-Ana-Winde zusammenkommen.

Erdrutschgefahr durch Starkregen nach Bränden
Doch das ist nicht die einzige Naturgefahr: Vor allem in Südkalifornien folgt auf ein Feuer nicht selten ein Erdrutsch. Diese Lawinen aus Schlamm und Geröll lösen sich bei Starkregen von den Hängen, die das Feuer zuvor kahlgefressen hat. Weil der Untergrund dort wegen der fehlenden Pflanzendecke nur noch wenig Halt hat, genügen schon kurze Regengüsse, um die Rutschungen auszulösen.
„Das Risiko für Post-Feuer-Gerölllawinen ist nirgendwo höher als in Südkalifornien“, erklären Jason Kean vom U.S. Geological Survey in Denver und seine Kollegen. Denn dort treffen häufige Feuer, steile Hänge, eine dichte Besiedlung und wiederkehrende Starkregen zusammen. Wie hoch dieses Risiko heute konkret ist und wie es sich mit dem Klimawandel verändern könnte, haben sie nun erstmals untersucht.