Männer bevorzugt: Bei den Kelten war der Speiseplan alles andere als gleichberechtigt. Wie biochemische Analysen von Skeletten zeigen, erhielten männliche Krieger deutlich mehr fleischliche Nahrung als ihre Frauen. Die proteinreiche Kost schien hohen sozialen Stellungen vorbehalten zu sein, da die Produktion um ein Vielfaches aufwändiger war. Aufschluss hierfür gab der archäologische Fund einer großen keltischen Gräberstätte.
Für mehrere Jahrhunderte der Eisenzeit und Antike besiedelten die Kelten als eins der größten Völker Mitteleuropa und breiteten sich im 4. und 3. Jahrhundert vor Christus von Irland über Spanien bis nach Kleinasien aus. Lautet die Übersetzung des vom griechischen Begriff „keltoi“ abstammenden Begriffs „die Tapferen“ oder „die Kühnen“, so wurden sie von griechischen oder römischen Überlieferern oft als Barbaren dargestellt. Über die Stellung der Frau weiß man dabei noch relativ wenig. Obwohl man annimmt, dass das keltische Volk sehr patriarchisch organisiert war, soll es auch Frauen in Führungspositionen gegeben haben.
Archäologische Funde als Quelle der Überlieferung
Im Gegensatz zu anderen Völkergruppen können wir nur sehr wenig durch eigene schriftliche Aufzeichnungen der Kelten über ihre Kultur erfahren. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Kulturen dieser Zeit nutzten die Kelten keine Schrift und hinterließen keine schriftlichen Aufzeichnungen. Daher sind archäologische Funde wie keltische Gräberfelder von umso größerer Bedeutung.
Forscher der Universität Bern untersuchten für ihre Studie Skelette aus dem 5. bis 3. Jahrhundert vor Christus, die in mehr als 200 Gräbern der frühen La-Tène-Zeit im Kanton Bern gefunden worden waren. „Ziel des Projektes war es, Informationen über Ernährung, Migrationsverhalten und soziale Stellung der Menschen damals zu erhalten“, so Studienleiterin Sandra Lösch. Die Skelette wurden bereits 1906 ausgegraben und archäologisch untersucht.