Präzisere Blitzwarnung: Ein neues KI-System kann Blitzschläge im 30-Kilometer-Umkreis schon eine halbe Stunde vorher voraussagen – und das nur mithilfe einfachster Wetterdaten. Denn der Algorithmus hat gelernt, die subtilen Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, die einen Blitzschlag ankündigen, wie seine Entwickler berichten. In einem ersten Test lag die KI immerhin in 76 Prozent der Blitzwarnungen richtig.
Blitze können in Sekundenbruchteilen enorme Energiemengen freisetzen. Die Entladungen zwischen Erdboden und Gewitterwolke heizen die Luft im Blitzkanal bis auf 30.000 Grad auf und erzeugen dabei Plasma und sogar Antimaterie. Besonders häufig zucken die Blitze über einem See in Venezuela, in Deutschland liegt der Blitz-Hotspot im Alpenvorland. Schlägt ein Blitz ein, kann das elektronische Geräte und auch die Elektronik von Flugzeugen zerstören und für einen Menschen tödlich enden.
Das Problem jedoch: Einen Blitzschlag zeitlich und räumlich genau vorherzusagen, ist bisher schwierig und sehr aufwändig. Meist gelingt dies nur mithilfe von Radarmessungen und Satellitenunterstützung und dies erst, wenn ein Gewitter schon begonnen hat und im Anzug ist.
Subtile Vorwarnzeichen
Doch nun haben Amirhossein Mostajabi vom Eidgenössischen Institut für Technologie (EPFL) in Lausanne und seine Kollegen eine Methode entwickelt, die künftig rechtzeitig und ortsbezogen vor einem Blitzschlag warnen kann. Der große Vorteil: „Unsere Methode nutzt Daten, die von jeder Wetterstation bezogen werden können“, erklärt Mostajabi. „Dadurch können wir auch Regionen abdecken, die keine Radar- oder Satellitenabdeckung haben.“