Für eine Neugewichtung des Faktors Mensch in der Klimaforschung haben sich jetzt führende Vertreter der internationalen Forscherszene stark gemacht. Wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Vorgänge müssten stärker in die bislang verwendeten geophysischen Modelle der Erdsystemanalyse einbezogen werden, heißt es in einem Aufruf, der in der aktuellen „Science“-Ausgabe veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt steht dabei der Nutzwert der Nachhaltigkeitsforschung.
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„Die Forschung muss besser verstehen, wie die Menschen auf Umweltveränderungen reagieren“, erklärte Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). „Dafür brauchen wir eine neue Balance von Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften.“
Der Physiker Schellnhuber gehört zu den Verfassern des Textes. Zu diesen zählen auch der ab 2011 amtierende Präsident des International Council for Science, Yuan Tseh Lee, Nobelpreisträger im Fach Chemie, sowie dessen Exekutiv-Direktor Deliang Chen. Dem Wissenschaftsrat gehören mehr als 150 nationale Akademien und internationale Organisationen der Naturwissenschaften an. Weitere Autoren des Textes sind die Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom, mehrere Klimaforscher und Heide Hackmann, Generalsekretärin des International Social Science Council in Paris, Dachverband aller Gesellschaftswissenschaftler.