Mit dem Klimawandel werden Tiere und Pflanzen allmählich immer kleiner. Offenbar passen sie sich damit an die wärmere und oft auch trockener werdende Umwelt an. Das berichten Forscher jetzt im Fachmagazin „Nature Climate Change“. „Viele Arten zeigen bereits heute eine verringerte Körpergröße als Reaktion auf die globale Erwärmung und erhöhte Kohlendioxidwerte“, sagen Jennifer Sheridan und David Bickford von der National University of Singapore. Für viele andere werde ein solches Schrumpfen bei anhaltendem Klimawandel noch folgen.
Für ihre Studie hatten die Forscher Daten aus Fosilienfunden, Laborexperimenten und von Freilanduntersuchungen analysiert. Dabei werteten sie vor allem aus, wie sich die Körpergröße von Organismen verändert, wenn die Umweltbedingungen in punkto Temperatur, Niederschlag oder Kohlendioxidgehalt der Luft variierten.
Größe und Biomasse nehmen ab
„Experimente haben gezeigt, dass Pflanzenschösslinge und die Biomasse der Früchte für jedes Grad mehr an Wärme um drei bis 17 Prozent abnehmen“, sagen die Forscher. Bei Fischen nehme die Körpergröße pro Grad mehr um sechs bis 22 Prozent ab, bei meeresbewohnenden Wirbellosen um 0,5 bis vier Prozent. Diese Entwicklung könnte auch für die zukünftige menschliche Nahrungsversorgung mit Nutzpflanzen und Fisch negative Auswirkungen haben, warnen Sheridan und Bickford.
In Freilanduntersuchungen hätten Forscher auch erste Veränderungen bei Vögeln und Säugetieren festgestellt. So habe Flügelspannbreite und Masse bei Spatzen, Möwen und weiteren 17 Arten in den letzen 50 Jahren abgenommen. Die Körpermasse von Rothirsch und Amerikanischer Buschratte sei laut einer Studie ebenfalls geschrumpft.