Schon jetzt sehen die Voraussagen für die Landwirtschaft in einigen Regionen angesichts des Klimawandels nicht gerade rosig aus. Doch es kommt noch schlimmer: Gleich drei neue Studien belegen nun, dass in diesen Prognosen saisonale Extreme durch Hitze, Dürre oder Starkregen aber auch sekundäre ökologische Folgen nur ungenügend erfasst wurden und sie daher zu positiv ausgefallen sind. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)“ veröffentlicht.
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„Viele Menschen glauben, dass wir global gesehen nie ein Problem mit der Nahrungsproduktion haben werden“, erklärt Francesco Tubiele, Physiker und Landwirtschaftsexperte am NASA Goddard Institute of Space Studies und gleichzeitig Professor für Geowissenschaften an der Columbia Universität. „Aber es gibt ein großes Potenzial für negative Überraschungen.“
Um mit der Bevölkerungsentwicklung Schritt halten zu können, wird sich die landwirtschaftliche Produktion von Getreide voraussichtlich auf rund vier Milliarden Tonnen pro Jahr verdoppeln müssen. Studien der letzten zehn Jahre deuten darauf hin, dass steigende Kohlendioxidgehalte der Luft anfangs sogar die Fotosyntheserate vieler Pflanzen ankurbeln und zunächst auch höhere Erträge bringen könnten. Zusätzlich dehnt sich durch das Schmelzen der Permafrostböden im hohen Norden die Fläche des bebaubaren Landes aus und erhöht dadurch ebenfalls die Produktivität.