Jetzt ist es amtlich: Der Klimawandel hat die Wolkendecke der Erde bereits messbar verändert. In den letzten gut 30 Jahren sind die Wolkenbänder der mittleren Breiten weiter nach Norden gewandert, zudem ragen die Wolkenspitzen fast überall höher auf als zuvor. Das jedoch führt zu einer positiven Rückkopplung: Die Veränderungen heizen den Klimawandel weiter an und das wiederum verstärkt die Wolkenveränderungen, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Der Klimawandel verändert im System Erde mehr als nur die Temperaturen. So verändert die Erwärmung beispielsweise Luftströmungen und Niederschläge. Dadurch werden der Mittelmeerraum und viele Inseln trockener, die Sahelzone dagegen feuchter. Gleichzeitig fördert der steigende CO2-Gehalt der Luft das Pflanzenwachstum und macht die Erde grüner.
Während diese Effekte bereits deutlich zu beobachten sind, blieb die Wirkung des Klimawandels auf die Wolkenverteilung der Erde bisher eher unklar. Klimamodelle sagen voraus, dass sich aufgrund der steigenden Temperaturen und veränderten Windmuster auch bestimmte Wolkenbänder verschieben müssten. Dadurch sollte es in einigen Gebieten wolkiger, in anderen dagegen klarer werden. Doch ob das tatsächlich bereits der Fall ist, ließ sich nur schwer eindeutig feststellen.
Prognosen sind eingetroffen
Mehr Klarheit haben nun Joel Norris von der Scripps Institution der University of California in San Diego und seine Kollegen gebracht. Sie kombinierten für ihre Studie die Daten verschiedener Wettersatelliten aus dem Zeitraum von 1985 bis 2009. Mit Hilfe spezieller Algorithmen gelang es ihnen, Unterschiede in Messmethoden, orbitale Veränderungen der Satelliten und andere Störeinflüsse herauszurechnen.