Schlechte Aussichten: Geht der Klimawandel so weiter wie bisher, könnte Südspanien Ende des Jahrhunderts zur Wüste werden. Das prognostizieren Klimaforscher auf Basis von Klima- und Vegetationsdaten. Demnach könnte selbst eine Erwärmung um nur zwei Grad die Vegetation und Ökosysteme des Mittelmeerraums drastisch verändern. Verhindern ließe sich dies nur, wenn der Klimawandel auf 1,5 Grad begrenzt – was eher unrealistisch scheint.
Die Regionen rund um das Mittelmeer waren einst die Wiege großer Kulturen, von den Ägyptern über die Minoer, Griechen und Phönizier bis zu den Römern. Immer schon aber war diese Region auch besonders anfällig für Veränderungen des Klimas. Klimawandel brachten in der Bronzezeit mehrere Hochkulturen zu Fall und könnten auch das Ende der Antike eingeläutet haben.
Gravierender Wandel
Ähnlich gravierende Veränderungen sagen nun Joel Guiot und Wolfgang Cramer von der französischen Forschungsorganisation CNRS für die nähere Zukunft voraus. Geht der Klimawandel so weiter wie bisher, könnten sich Landschaften und Ökosysteme rund um das Mittelmeer so stark wandeln wie noch nie seit der letzten Eiszeit – so ihre Prognose.
Für ihre Studie untersuchten die Forscher die Entwicklung der Pflanzenwelt in der Mittelmeer-Region der letzten rund 10.000 Jahre. Anhand von Pollenfunden in Sedimentbohrkernen rekonstruierten sie, wie sich die Vegetation in Reaktion auf das Klima veränderte. Diese Daten nutzten sie dann als Basis, um die zukünftige Entwicklung unter verschiedenen Klimawandel-Szenarien zu simulieren.