Wenn ein Meteorit die Erde trifft, hinterlässt er mehr als nur einen Krater. Welche Schäden im Untergrund entstehen, testen Forscher mit Hilfe von Laborversuchen mit Miniboliden und Ultraschallmessungen. Ihre Ergebnisse helfen dabei, wichtige Ereignisse der Erdgeschichte besser zu verstehen und auch Schäden durch kommende Impakte einzuschätzen.
Ein Meteoriteneinschlag setzt enorme Energien frei. Er lässt Gestein verdampfen, schleudert Auswurf kilometerweit und hinterlässt einen Krater. Doch nicht nur an der Erdoberfläche bleiben nach einem solchen Impakt Spuren. Auch unterirdisch entstehen Risse und Spalten, abhängig von Größe, Energie und Einschlagswinkel des Himmelskörpers. Doch das Ausmaß dieser Schädigungszone können geophysikalische Messverfahren bislang nur ungenau erfassen.
Metallkugeln als Mini-Meteorite
„Bei natürlichen Kratern können wir oft nur Vermutungen darüber anstellen, welche Schäden von dem Meteoriteneinschlag selbst stammen und welche Risse nachträglich durch die Verwitterung des Gesteins entstanden sind“, sagt Christian Große von der Technischen Universität München (TUM). Er und seine Kollegen arbeiten deshalb daran, die Bildung von Kratern besser zu verstehen: Sie haben dafür Miniatur-Meteorite unter Laborbedingungen einschlagen lassen – und unterziehen die Krater einer Ultraschallanalyse.
Bis zu 30.000 Kilometer pro Stunde schnell sind die Metallkugeln, die die Forscher auf einen Sandsteinblock schießen. Im Labor des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik in Freiburg simulieren die Miniatur-Meteorite die Zerstörungskraft von echten Einschlägen: Ein Zentimeter große Projektile hinterlassen einen sechs Zentimeter breiten und einen Zentimeter tiefen Sandsteinkrater.