Verborgene Aktivität: Unter dem Laacher See in der Eifel steigt offenbar Magma in die Erdkruste auf. Darauf deuten mehrere niederfrequente Erdbebenserien hin, die Seismologen seit 2013 unter der Eifel registriert haben. Diese Erschütterungen bestätigen, dass dieser Vulkan nicht erloschen ist, sondern nur ruht – und dass sich die Magmakammer unter dem Vulkan allmählich wieder füllt. Ein akutes Ausbruchsrisiko besteht aber nicht, wie die Forscher betonen.
So idyllisch der Laacher See in der Eifel heute ist – vor rund 12.900 Jahren war er der Schauplatz eines wahren Vulkan-Infernos. Die explosive Eruption schleuderte 16 Kubikkilometer Material aus der einbrechenden Caldera des Vulkans, die Aschewolken zogen bis nach Schweden und Norditalien. Die Ausbruchstrümmer blockierten zeitweise den Rhein und lösten beim Bruch der Blockade einen verheerenden Tsunami aus.
Doch wie aktiv oder gar gefährlich ist der Laacher-See-Vulkan heute? Vulkanologen gehen davon aus, dass der Vulkan nicht erloschen, sondern nur „langzeit-schlafend“ ist. In der Vergangenheit gab es am Laacher See im Schnitt alle 5.000 bis 10.000 Jahre einen Ausbruch, rein theoretisch wäre eine erneute Eruption daher sogar schon überfällig. Ob und wann der Vulkan jedoch wieder erwacht, ist strittig.
Erschütterungen im Untergrund
Neue Hinweise auf die Aktivität des Laacher-See-Vulkans haben nun Martin Hensch vom Verbund der Landeserdbebendienste und seine Kollegen veröffentlicht. Für ihre Studie haben sie die Daten eines seismologischen Messnetzes ausgewertet, mit dem die Erdbebenaktivität vor allem der Osteifel überwacht wird. Seit 2013 können die Forscher mit diesem Messnetz auch besonders tiefe, niederfrequente Beben – sogenannte Deep-Low-Frequency-Beben – registrieren.