Lima, die Hauptstadt des südamerikanischen Staates Peru, steht vor einem ernsten Wasserversorgungsproblem. Nach Dürreperioden in den Anden ist für Millionen von Menschen in der Metropole die Wasserversorgung rationiert.
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Nach 17.00 Uhr gibt es für die meisten Haushalte der Stadt für knapp zwölf Stunden kein Wasser mehr. Und das soll nach Angaben des staatliche Wasserlieferanten Sedapal bis Dezember so bleiben. Sedapal reagierte damit auf die extrem geringen Niederschläge in den Anden.
Obwohl Lima nicht weit vom Meer entfernt liegt, muss Trinkwasser über eine Strecke von mehr als 160 Kilometern Entfernung in die acht Millionen Stadt geleitet werden, da die Küstenstreifen Wüstengebiete sind. Sedapals CEO Jorge Villacorta erklärte, dass die Wasservorräte in den Reservoirs in den Bergen auf 160 Millionen Kubikmeter gefallen sind. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Verlust von 120 Millionen Kubikmetern.
Die Millionenstadt hat aber nicht nur mit schrumpfenden Reservoirs zu kämpfen, nach Angaben des Experten gehen jährlich 38 Prozent der Wasservorräte durch illegale Entnahme und undichte Leitungen verloren. Nach Angaben von Villacorta verbrauchen die Bewohner in Lima derzeit doppelt soviel Wasser wie in den WHO-Empfehlungen angegeben wird.
Die meisten Häuser in der Stadt verfügen ohnehin über Zisternen und Tanks, die eine Wasserversorgung erlauben. Dadurch haben etwa fünf Mio. Einwohner auch während der Nachtstunden Wasser. Übrig bleiben aber drei Mio. Einwohner der Stadt, die voll von der Rationierung betroffen sind. Die meisten von ihnen leben in den Armenvierteln von Lima. Die Stadtverwaltung wollen nun neue Brunnen bauen und vor allem neue Reservoirs schaffen. So soll das berühmte Marcapomacocha 2-Reservoir die Metropole mit 6,5 Kubikmetern Wasser pro Sekunde versorgen. Wie sich die vorhergesagte Dürreperiode im kommenden Jahr aber tatsächlich auf die Versorgung mit sauberem Trinkwasser auswirkt, bleibt offen.
(Pressetext Europe, 11.05.2004 – DLO)