Historischer Irrtum: Die berühmte Inkastadt Machu Picchu in Peru trägt möglicherweise schon seit gut 100 Jahren den falschen Namen, wie zwei Forscher herausgefunden haben. Demnach deuten historische Aufzeichnungen darauf hin, dass die Inka ihre Stadt früher Huayna Picchu nannten – nach dem der Stadt am nächsten gelegenen Gipfel. Der vom höchsten Berg der Gegend abgeleitete Name Machu Picchu wurde hingegen erst Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt.
Die Inkastadt Machu Picchu gilt als Wunder menschlicher Baukunst und gehört zu den bekanntesten und meistbesuchten archäologischen Stätten weltweit. Die ab 1450 von den Inkabaumeistern fugenlos zusammengefügten Steinblöcke der Stadt fügen sich perfekt in das Terrain des fast unzugänglichen Berggipfels ein. Kürzlich entdeckten Forscher zudem Hinweise darauf, dass die Stadt gezielt auf tektonischen Brüchen gebaut wurde.
Spurensuche in historischen Quellen
Doch das, was wir heute als Machu Picchu kennen, trug zur Zeit der Inkas wahrscheinlich einen anderen Namen. Indizien dafür haben der Historiker Donato Amado Gonzales vom peruanischen Kulturministerium und der Archäologe Brian Bauer von University of Illinois in Chicago jetzt bei Analysen historischer Dokumente aufgespürt.
„Für unsere Studie haben wir drei Datenquellen untersucht“, erklären die Forscher. Dazu gehörten Aufzeichnungen der spanischen Konquistadoren aus dem 17. Jahrhundert, historische Karten aus dem 19. Jahrhundert und Feldnotizen des US-Archäologen Hiram Bingham. Letzterer hatte die Ruinen im Jahr 1911 besucht und durch seine Veröffentlichungen erstmals öffentlich bekannt gemacht.