Feuer, Wasser und vielversprechende Proben: Daten des Marsrovers Perseverance liefern genauere Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Jezero-Kraters auf dem Mars. Sie enthüllen unter anderem, wann die ersten Flüsse ihr Wasser in den Krater brachten und wie sich daraufhin ein rund 35 Kilometer langer und 30 Meter tiefer See bildete. Auch wie diese Phase potenziell lebensfreundlicher Bedingungen endete und wo möglicherweise Relikte marsianischer Lebensformen verborgen sein könnten, lässt sich an den Funden des Marsrovers ablesen.
Im Februar 20221 landete der NASA-Rover „Perseverance“ im rund 45 Kilometer großen Jezero-Krater des Mars – einem für die Erforschung der marsianischen Vergangenheit besonders spannenden Ziel. Analysen durch Orbitersonden hatten bereits erste Hinweise darauf geliefert, dass es in dieser Senke einst Flüsse und möglicherweise sogar einen See gab. Schon im Rahmen seiner ersten Erkundungsfahrten und Analysen bestätigte Perseverance dies. Demnach gab es im Jezero-Krater tatsächlich einst einen See, aber auch Spuren starker Sturzfluten und trockener Phasen.

Erst Lava, dann Flüsse
Inzwischen ist der Perseverance-Rover schon mehr als tausend Marstage im Jezero-Krater unterwegs und hat verschiedene Zonen des urzeitlichen Flussdeltas und Seegrunds erkundet. Dies hat es Planetenforschern ermöglicht, ein genaueres Bild dieser Landschaft und ihrer Geschichte zu gewinnen. „Nach der umfassenden Erkundung haben wir nun die geologische Geschichte des Kraters rekonstruiert und den Ablauf seiner See- und Flussphase von Anfang bis Ende kartiert“, berichtet Ken Farley vom California Institute of Technology.
Konkret enthüllten Funde von magmatischen Gesteinen, dass der Jezero-Krater einen feurigen Anfang hatte: Der Einschlag eines Asteroiden vor knapp vier Milliarden Jahren schmolz den Felsuntergrund auf und könnte auch eine vulkanische Aktivität im Krater ausgelöst haben, wie die Forschenden berichten. Einige hundert Millionen Jahre später war dieses „Feuer“ jedoch erloschen und die ersten Flüsse bahnten sich ihren Weg durch Lücken im Kraterrand. Ihr Wasser hinterließ Ablagerungen von Sandstein und versteinertem Kalkschlamm, wie das Team berichtet.