Schutz vor strahlenden Teilchen: Ein Großteil der durch Radon verursachten radioaktiven Strahlenbelastung kann durch medizinische Masken vermieden werden, wie eine Studie belegt. Demnach filtern FFP2- und OP-Masken zwar nicht das Edelgas Radon selbst aus der Luft, wohl aber seine kurzlebigen Zerfallsprodukte, die für 90 Prozent der gesundheitsschädlichen Effekte auf die Lunge verantwortlich sind. Für diese Radon-Produkte liegt der Filtereffekt der Masken bei bis zu 98 Prozent.
Radon entsteht, wenn radioaktive Gesteinskomponenten wie Uran und Thorium im Untergrund zerfallen. Das aufsteigende Radongas ist in Deutschland für rund die Hälfte der radioaktiven Hintergrundbelastung aus natürlichen Quellen verantwortlich. Besonders hoch ist die Radonbelastung dabei in granitreichen Regionen. In schlecht gelüfteten Innenräumen kann das Radon dann potenziell gesundheitsschädliche Konzentrationen erreichen.

Wie Radon der Lunge schadet
Atmet man das Radongas ein, zerfällt das radioaktive Element meist schon in den Atemwegen und setzt verschiedene Zerfallsprodukte frei, darunter radioaktive Blei-, Polonium- und Bismutisotope. Diese lagern sich an Aerosole der Atemluft und an das Lungengewebe an. Auch in der Raumluft entstehen diese Zerfallsprodukte. Sie sind Schätzungen zufolge für mehr als 95 Prozent der gesamten effektiven Dosis der Radonbelastung verantwortlich.
Ist man dieser Belastung längere Zeit ausgesetzt, kann die von diesen Partikeln erzeugte ionisierende Strahlung zu DNA-Schäden in den Zellen führen und so die Entstehung von Lungenkrebs fördern. Als Abhilfe werden bei Gebäuden mit erhöhter Radonbelastung meist spezielle Lüftungsanlagen und Luftfilter eingebaut. Ob auch eine einfachere, persönliche Schutzmethode gegen das Einatmen des Radons helfen kann, wollten Annika Hinrichs und ihre Kollegen vom GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt wissen.