GeoUnion

Meeresforschung rückt zusammen

Deutsch-chinesische Kooperation besiegelt

Die Ocean University of China liegt direkt am Meer © ZMT/Uni Bremen

Die Ocean University of China in Qingdao gilt weltweit als eine der führenden Forschungseinrichtung im Bereich der Meereswissenschaften. Nun hat die Universität Bremen zusammen mit der Christian-Albrechts-Universität Kiel einen Kooperationsvertrag mit Qingdao unterzeichnet. Neben einem neuen internationalen Masterprogramm soll vor allem die Einrichtung eines deutsch-chinesischen Forschungszentrums die Zusammenarbeit in Zukunft erleichtern.

„In Deutschland gibt es bislang noch keine Kooperation mit China im Bereich der Meereswissenschaften, schon gar nicht in dieser Preisklasse“, erklärt Dr. Petra Westhaus-Ekau vom Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) an der Universität Bremen, das an der Kooperation maßgeblich beteiligt war. „Angesichts der globalen Probleme, wie Meeresverschmutzung, Rückgang der Fischerei-Industrie, Abholzung wichtiger Baumbestände in Küstenschutzregionen und Klima-Veränderungen werden die Meereswissenschaften unsere Zukunft entscheidend mitbestimmen. Eine internationale Zusammenarbeit in diesem Forschungsbereich ist für uns Pflicht.“

Förderung gemeinsamer Forschungsprojekte

Als erster Schritt in diese Richtung wird jetzt – von allen drei Universitäten gemeinsam – ein internationales Masterprogramm entwickelt, das schon 2007 angeboten werden soll. Die Aufbauphase wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Ministerium für Bildung der Volksrepublik China gefördert. Allein die Bremer Forschungseinrichtungen werden mit 200.000 Euro unterstützt. Darüber hinaus will das BMBF die Entwicklung neuer gemeinsamer Forschungsprojekte zwischen den beteiligen Universitäten finanziell unterstützen.

Zum Masterprogramm gehört ein einjähriges Auslandsstudium deutscher und chinesischer Studierender in den jeweiligen Partnerländern. Die Abschlüsse werden in China und Deutschland gleichermaßen anerkannt werden. Für Bremen ist es bereits die dritte Vereinbarung mit einer internationalen Universität, die – im Rahmen des Bologna-Prozesses – einen Doppel-Abschluss für Studierende vorsieht.

Sommerschule in Vorbereitung

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Ein Meilenstein auf diesem Weg ist bereits gelegt: 28 Studierende (je sieben aus Bremen und Kiel, 14 aus China) werden vom 19. bis zum 30. September 2005 an einer Sommerschule zur „Erwärmung der Meere“ in Qingdao teilnehmen. Sechs Bremer Professoren und Dozenten begleiten die Gruppe aus Deutschland, um persönlichen Kontakt zu den chinesischen Wissenschaftlern aufzunehmen. Die Kosten für die Sommerschule teilen sich das deutsche und das chinesische Bildungsministerium.

„Dass die Universität Bremen für Qingdao ein attraktiver Partner ist, kommt nicht von ungefähr – wir haben in den Fachbereichen Physik/Elektrotechnik, Biologie/Chemie und Geowissenschaften bereits vier internationale Masterstudiengänge zur Meeresforschung etabliert“, erläutert Dr. Renate Schönhagen vom International Office der Universität Bremen. „Mit dieser Kooperation spielt Bremen jetzt auch international ganz oben mit.“

(ZMT/Uni-Bremen, 23.08.2005 – AHE)

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