Eine gewaltige, 600.000 Jahre anhaltende Vulkaneruption könnte den Dinosauriern den Weg zur Weltherrschaft geebnet haben. Denn die Mega-Ausbrüche ließen das Klima vor 200 Millionen Jahren abrupt umkippen und waren damit wahrscheinlich der Grund für das Massenaussterben am Ende der Trias. Bei diesem starben neben vielen Meerestieren auch die Vorfahren und Konkurrenten der Dinosaurier aus. Bisher war unklar, ob Vulkanausbrüche und Aussterben zeitgleich passierten, jetzt hat ein internationales Forscherteam die Lavareste der damaligen Zeit neu datiert. Ihr Fazit im Fachmagazin „Science“: Der Megavulkanismus war wahrscheinlich tatsächlich der Schuldige.
Sie gelten als die Giganten unter den Vulkaneruptionen: Magmatische Provinzen, auch Flutbasalte genannt. Diese Gebiete der Erdkruste sind von bis zu mehrere Kilometer dicken Schichten erstarrten Lavagesteins bedeckt – Relikten langanhaltender urzeitlicher Ausbrüche. In Sibirien beispielsweise hinterließen sie vor 250 Millionen Jahren Lavaflächen von mehr als zwei Millionen Quadratkilometer Ausdehnung und stellenweise mehr als drei Kilometern Dicke.
Wirkung auch auf das Klima
Selbst die sehr viel kleineren Ausbrüche heutiger Vulkane schleudern so viele Schwebteilchen und Gase in die Atmosphäre, dass dies das globale Klima messbar beeinflusst. Der Ausbruch des Mount Pinatubo im Jahr 1991 beispielsweise senkte die Sonneneinstrahlung um fünf Prozent und ließ die globalen Temperaturen in diesem Jahr um 0,4 Grad Celsius absinken. Forscher vermuten daher schon seit längerem, dass die großen Eruptionen der magmatischen Provinzen das Klima der Erde dramatisch verändert haben könnten – und dadurch auch einige der großen Massenaussterben verursachten.
„Das zu beweisen hat sich aber als problematisch erwiesen, weil die genaue Datierung der Ausbrüche schwierig ist“, erklären Terrence Blackburn vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge und seine Kollegen. Das galt auch für die sogenannte Zentralatlantische Magmenprovinz (CAMP), die vor rund 200 Millionen Jahren entstand – zu einer Zeit, als die Landmassen der Erde noch einen großen Kontinent bildeten. „Diese Eruption gilt als eine der größten der Erde, bis zu elf Millionen Kubikkilometer Magma wurden damals ausgeschleudert“, sagen die Forscher.