Jetzt ist es amtlich: Nicht nur Hitzewellen, auch die immer häufigeren Starkregen und „Jahrhundert-Hochwasser“ sind nicht mehr allein durch natürliche Schwankungen zu erklären. Immerhin einer von zehn Rekord-Niederschlägen der letzten 30 Jahre geht auf das Konto der globalen Erwärmung, wie Klimaforscher berichten. Inzwischen könnte sogar jeder vierte Starkregen „hausgemacht“ sein, so die Wissenschaftler im Fachmagazin „Climatic Change“.
Schon länger sagen Klimaforscher voraus, dass der Klimawandel Wetterextreme verstärkt und häufiger werden lässt. So gehen nach jüngsten Erkennnissen sogar drei Viertel der Hitzewellen auf das Konto der globalen Erwärmung. Weil in einer wärmeren Welt die Verdunstung steigt und die Atmosphäre mehr Wasser aufnehmen kann, sagen Klimaforscher auch eine Zunahme von Starkregen für viele Regionen voraus – auch für Deutschland.
Jascha Lehmann vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) liefern nun konkrete Belege dafür, dass Starkregen bereits jetzt gehäuft auftreten – und dass der Klimawandel daran mitschuld ist. Für ihre Studie haben sie die Regendaten tausender Wetterstationen weltweit für die Jahre 1901-2010 statistisch analysiert.
Bis zu viermal mehr als ohne Klimawandel
Das Ergebnis: Bis 1980 sind die hin und wieder auftretenden sintflutartigen Regenfälle in vielen Regionen der Erde noch mit natürlichen Schwankungen zu erklären. Doch seither hat die Häufigkeit dieser Extrem-Niederschläge um zwölf Prozent stärker zugenommen, als es allein durch natürliche Faktoren und ohne den Klimawandel der Fall wäre, wie die Forscher berichten.