Ein unscheinbarer Steinbrocken hat sich als wichtiger Zeuge der Mars-Geschichte entpuppt. Denn der in der Sahara entdeckte Meteorit ist bereits 4,4 Milliarden Jahre alt und damit der älteste je gefundene, wie Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten. Der Stein ist zudem der bisher einzige, der aus dem südlichen Hochland des Roten Planeten stammt – einer Region, deren uralte Kruste entscheidende Informationen über die frühe Entwicklung des Roten Planeten liefern kann.
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Der Mars ist ein zweigesichtiger Planet: Seine Nord- und Südhälfte sind ziemlich unterschiedlich. Während im Norden flache Ebenen mit vielen großen Senken vorherrschen, ist der Süden ein Hochland. Rund sechs Kilometer höher liegt die Oberfläche hier, sie ist zudem stärker mit Kratern übersät und besteht auch aus einem anderen, älteren Material als die nördlichen Tiefebenen. Auch die marsianische Kruste ist im Süden um rund 30 Kilometer dicker als im Norden. Woher aber diese Zweitteilung kommt, ist bislang unklar.
Einschlag oder geologische Prozesse?
Forscher vermuten, dass ein gewaltiger Einschlag in der Frühzeit des Mars die Ursache gewesen sein könnte, vielleicht aber auch Prozesse während der Differenzierung des Planeten – der Entstehung der inneren Schichten. Gesteinsproben des Hochlands könnten diese Fragen beantworten helfen. Bisher aber gab es noch keine Landemission, die Proben des Marsgesteins zur Erde zurückgebracht hat. Auf der Erde hat man zwar inzwischen auch einige Meteoriten gefunden, die ursprünglich vom Mars stammen, diese haben ihren Ursprung aber in den nördlichen Tiefebenen. Relikte der Hochebenen fehlten – bis jetzt.