Mindestens 30 Tote, 5.400 Obdachlose und zahlreiche Verletzte: Dies ist die vorläufige Bilanz nach dem verheerenden Tsunami, der am 2. April 2007 die Salomonen-Inseln im Südpazifik heimgesucht hat.
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Die fünf Meter hohe Flutwelle war mehrere Hundert Meter ins Landesinnere vorgedrungen. Dabei wurden ganze Küstenstriche verwüstet und mindestens 900 Häuser vernichtet, eine Reihe von Dörfern verschwand sogar vollständig in den Wassermassen. Tausende von Menschen hatten Glück im Unglück und konnten sich in höher gelegene Bereiche in Sicherheit bringen. Viele Bewohner der Inseln werden zurzeit aber noch vermisst. Schon kurz nach dem Tsunami hatte der Ministerpräsident der Salomonen, Manasseh Sogavare, den Notstand ausgerufen.
Der Tsunami verursachte aber auch auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Bougainville schwere Sachschäden. In Australien dagegen, für dessen Küsten ebenfalls eine Tsunami-Warnung herausgegeben worden war, blieb es ruhig.
Schweres Seebeben als Auslöser
Ausgelöst wurde der Tsunami von einem Seebeben vor der Küste der Inselgruppe. Der Erdstoß, der sich am 2. April 2007 um 7:39 Uhr lokaler Zeit ereignete, hatte nach Angaben des U.S. Geological Survey in Denver eine Stärke von 8,1 auf der Momentmagnitude. Das Epizentrum des Bebens lag 45 Kilometer südöstlich der Lokalhauptstadt Gizo in einer Tiefe von zehn Kilometern.
In den letzten Tagen hat es in der Region zahlreiche Nachbeben – zum Teil mit einer Stärke von mehr als 6 auf der Momentmagnitude – gegeben, die die Such- und Rettungsarbeiten zum Teil erheblich erschwerten. Viele Hundert Menschen haben die letzten Nächte aus Angst vor weiteren Erdstößen im Freien verbracht.
Akuter Trinkwassermangel
Zu einem massiven Problem hat sich mittlerweile die Trinkwasserversorgung entwickelt. Allein in der Region um die Provinzhauptstadt Giro, die am schlimmsten von dem Erdbeben und dem Tsunami betroffen war, warten mehrere Tausend Menschen noch immer auf Trinkwasser und andere Hilfslieferungen wie Nahrungsmittel und Zelte. Die Rettungskräfte vor Ort unter Leitung der australischen Armee fürchten den Ausbruch von gefährlichen Seuchen.
Weiterhin unklar ist auch drei Tage nach der Katastrophe die Situation auf vielen kleinen, abgelegenen Inseln des Archipels, die oft nur mit Booten zu erreichen sind. Dort rechnen, die Behörden und Helfer mit weiteren Todesopfern.
(USGS/, 05.04.2007 – DLO)