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Mineralogen – Weltmeisterschaft entschieden

Freiberger Mineraloge auf dem 3.Platz

Preisträger © Michael Plötze

Beim dritten Reynolds Cup, der mineralogischen Analyseweltmeisterschaft, belegte Dr. Reinhard Kleeberg, Leiter des Röntgenlabors am Institut für Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg, den dritten Platz.

Drei Proben künstlichen Gesteins mit bis zu 17 verschiedenen Mineralen galt es möglichst genau zu analysieren. Dazu hatten die teilnehmenden Labore vier Monate Zeit. Wie die verschickten Proben beschaffen sind, wusste nur der Ausrichter. Er hatte sie nach den Vorgaben der Veranstalter aus möglichst reinen Mineralen zusammengemischt. Seiner Fantasie waren dabei nur insofern Grenzen gesetzt, dass die tonhaltigen Mischungen jeweils repräsentativ für natürliche Sedimentgesteine sein sollten. Gerade Ton ist schwierig zu analysieren, da die sehr feinen Tonminerale eine plättchenförmige Gestalt haben und chemisch und strukturell stark variieren.

Schwierige Aufgabe

„Die Proben waren diesmal besonders schwierig, da sie sehr viele verschiedene und zum Teil ungewöhnliche Minerale enthielten. Zum Beispiel enthielt eine Probe 1,5 Prozent Turmalin, den wir als einziges Team richtig erkannt haben“, erläutert Reinhard Kleeberg. „Andere Minerale waren mit sehr geringen Anteilen von nur 0,2 Prozent vorhanden.“ Um solch geringe Mengen zu erkennen war eines der fünf Röntgendiffraktometer des Freiberger Instituts im Einsatz. Der Blick durchs Rasterelektronenmikroskop bestätigte dann die so identifizierten Minerale.

Unbekannte Gesteinsproben auf ihren Mineralbestand zu analysieren ist eine typische Aufgabe für mineralogische Labore. Die Ergebnisse dieser Analysen weichen allerdings trotz hochmoderner Technik häufig stark vom tatsächlich vorhandenen ab – sowohl was die Arten der Minerale, als auch ihre Gehalte angeht.

Lernen durch Wettbewerb

Die Idee der Gründer des Reynolds Cup war es, akademischen und kommerziellen Laboren eine interessante und einfache Möglichkeit zu geben, sich selbst zu testen und ihre Analysenmethoden zu verbessern. Daher ist auch der Austausch über die Ergebnisse und die verwendeten Methoden ein wichtiger Teil des Wettbewerbs. Reinhard Kleeberg, der den ersten Wettbewerb 2002 gewann – und daraufhin den zweiten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Durchgang ausrichtete –stellt fest: „Der Wettbewerb hat auf jeden Fall schon Erfolg gezeigt. Die Teilnehmer haben gewaltig zugelegt und viel gelernt. Trotzdem ist die quantitative Mineralogie noch weit davon entfernt, zertifizierbar zu sein. Gerade kommerzielle Untersuchungen liegen oft noch weit neben der Realität.“

Es geht bei dem Wettbewerb nicht darum, mit Gewalt – sprich massivstem Einsatz von Technik – die genauesten Ergebnisse zu erzielen. „Vielmehr“, so Kleeberg „sehe ich im Vordergrund das Testen der eigenen Methoden und das Sammeln von Erfahrungen.“ Hochmoderne Technik alleine führt nicht immer zum Erfolg. Man muss sie auch beherrschen und die Resultate korrekt interpretieren können. Selbst Teams, die dieselbe Technik benutzt haben kamen zu zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

„Vieles hängt von der Erfahrung ab. Alleine auf die Technik kann man sich nicht verlassen“, meint Kleeberg. Die Mitglieder der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft, zu der auch Reinhard Kleeberg gehört, haben sich bis jetzt jedenfalls sehr gut platziert. In allen drei Durchgängen sind mindestens zwei Mitglieder unter den ersten fünf gewesen. Ein Umstand, der in Fachkreisen durchaus schon für Aufmerksamkeit gesorgt hat.

(Kirsten Achenbach, DFG-Forschungszentrum Ozeanränder, 30.06.2006 – AHE)

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