Spannender Fund: Ein in Chile entdecktes Fossil könnte sich als entscheidendes Bindeglied der Dinosaurier-Evolution erweisen. Denn der Chilesaurus besitzt sowohl Merkmale der zweibeinig laufenden Raubdinosaurier als auch der pflanzenfressenden Vogelbecken-Dinosaurier. Diese bizarre Mischung spricht dafür, dass dieser Dinosaurier eine Übergangs-Art zwischen beiden Gruppen war – ein Missing-Link. Das Fossil könnte damit einen revolutionären, erst vor kurzem vorgestellten Stammbaum-Entwurf stützen.
Lange Zeit teilten die Paläontologen die Dinosaurier in zwei Großgruppen ein: Eine bilden die Vogelbecken-Dinosaurier (Ornithischia) mit Pflanzenfressern wie dem Triceratops oder Stegosaurus. Diesen gegenüber stehen die Echsenbecken-Dinosaurier (Saurischia). Zu dieser Gruppe gehören die langhalsigen, pflanzenfressenden Sauropoden und die zweibeinig laufenden Theropoden, die Gruppe von Raubdinosauriern, zu der auch der berühmte Tyrannosaurus rex gehörte.
Streit um den Dino-Stammbaum
Doch vor wenigen Monaten erst wirbelte ein Forscherteam um Matthew Baron von der University of Cambridge diesen scheinbar so eindeutigen Stammbaum durcheinander. Sie lieferten Indizien dafür, dass die Theropoden nicht zu den Saurischia gehören, sondern enger mit den Ornithischia verwandt sind.
Jetzt legen Baron und seine Kollegen nach: Sie haben entdeckt, dass ein 2015 in Chile entdecktes Fossil ein entscheidender Beleg für ihren neuen Stammbaum sein könnte – und ein wichtiges Bindeglied der Dinosaurier-Evolution. Bei dem Fossil handelt es sich um den Chilesaurus diegosuarezi, einen etwa drei Meter langen, zweibeinig laufenden Dinosaurier, der vor 150 Millionen Jahren lebte.