Wie werden giftige Schadstoffe wie Pestizide im Grundwasser abgebaut? Dies soll jetzt ein Forscherteam um Martin Elsner vom GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit mithilfe einer neuen Technik herausfinden.
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„Organische Umweltchemikalien wie Pestizide, chlorierte Lösemittel oder Benzininhaltsstoffe bergen ein großes Trinkwasser-Gefährdungspotenzial“, so Rainer Meckenstock, Leiter des GSF-Instituts für Grundwasserökologie, „Die Kenntnis von Abbaumechanismen und Verweilzeiten ist entscheidend, um Aussagen über die Umweltverhalten einer Substanz treffen zu können“.
Neuerdings ist es möglich, das Verhältnis stabiler Isotopen, etwa 13C/12C, 2H/1H, in einzelnen organischen Schadstoffen zu messen. Die Methode eignet sich auch für sehr komplexe Proben. Die isotopischen „Fingerabdrücke“ bleiben während Transport und Verteilungsvorgängen praktisch unverändert, verändern sich jedoch während Abbauprozessen relativ stark, was als Isotopenfraktionierung bezeichnet wird. Das Verfahren ist einzigartig geeignet, um im Grundwasser biologische Abbauvorgänge nachzuweisen und sogar zu quantifizieren.
„Pilotsubstanzen“ Atrazin und Propachlor
„Die Gruppe von Martin Elsner wird erstmals Pestizide mit diesem neuen Konzept untersuchen“, erläutert Meckenstock. Ziele seien dabei, die Messmethode bei verschiedenen Pestiziden zu etablieren und zudem messtechnisch in Bereiche niedrigster Konzentrationen zu gelangen. Als umweltrelevante „Pilotsubstanzen“ würden die Pestizide Atrazin (R) und Propachlor (R) ausgewählt.
(GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, 03.01.2006 – DLO)