Wissenschaftler haben eine Erklärung für die unterschiedlichen Überlebensraten von Siebenschläfern in mehreren europäischen Ländern entdeckt. Danach werden Tiere in Regionen mit geringerem Futterangebot überraschenderweise deutlich älter als Siebenschläfer, die in Gegenden leben, wo es Nahrung im Überfluss gibt. Warum das allerdings so ist, ist noch unklar, berichten die Forscher im Fachjournal „Ecography“.
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Karin Lebl und Thomas Ruf vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersuchten in ihrer neuen Studie gemeinsam mit Kooperationspartnern die Überlebensraten von Siebenschläfern in Österreich, Tschechien, England, Deutschland und Italien. Dem Einfluss der Jahreszeit, verschiedener Klimafaktoren und des Fortpflanzungsverhaltens schenkten sie dabei besondere Aufmerksamkeit.
Siebenschläfer präsentieren sich Fressfeinden auf dem Silbertablett
Im Gegensatz zu manchen Murmeltierarten, bei denen Winterschlaf bekanntermaßen mit hohen Sterblichkeitsraten verbunden ist, baut der Siebenschläfer offensichtlich genug Fettreserven auf – sogar für die härtesten Winter. Jedoch sind die Tiere im zeitigen Frühjahr leichter angreifbar. Sie haben monatelang nichts gefressen und deshalb massiv Gewicht verloren. Daher müssen sie nach dem Aufwachen sehr viel Zeit mit der Futtersuche verbringen. So präsentieren sie sich ihren Fressfeinden auf dem Silbertablett, den Eulen, Wieseln, Mardern, Haus- und Wildkatzen.