Überraschender Fund: In der Tiefsee des Ostpazifiks haben Forschende eine neue Art hydrothermaler Schlote entdeckt. Das riesige Feld unterseeischer Schwarzer Raucher liegt nicht direkt am mittelozeanischen Rücken, sondern abseits davon. Ihre Flüssigkeit ist zudem besonders heiß und stammt aus größerer Tiefe als bei den bisher bekannten Vents dieser Region. Damit könnte dieses YBW-Sentry getaufte hydrothermale Feld einen ganz neuen Typ solcher Schlote darstellen, wie das Team berichtet.
Hydrothermale Schlote sind Geysire am Meeresgrund: Aus ihnen quillt heiße, mineralreiche Flüssigkeit, die im Untergrund vom heißen Magma unterseeischer Vulkangebieten aufgeheizt wurde. Typischerweise kommen solche Schwarzen Raucher daher an den Hängen von Unterseevulkanen oder an mittelozeanischen Rücken vor. Die hydrothermalen Felder bilden dort oft Oasen des Lebens in der sonst eher kargen Tiefsee.

Entdeckung abseits des Rückens
Einen ganz neuen Typ von hydrothermalen Schloten haben nun Jill McDermott von der Lehigh University in Pennsylvania und ihre Kollegen entdeckt. Für ihre Studie hatten sie die Umgebung des sogenannten East Pacific Rise (EPR) erforscht, einen rund 320 Kilometer von der Küste Mexikos liegenden Abschnitt des mittelozeanischen Rückens im Pazifik. „Die hydrothermalen Felder an diesem Rücken wurden bisher immer nur am Grund des zentralen Grabens oder an seinen steilen Wänden gefunden“, erklären die Forschenden.
Umso überraschter war das Team, als 750 Meter östlich des mittelozeanischen Rückens plötzlich ebenfalls hydrothermale Schlote vor den Kameras ihres Tauchroboters auftauchten. Auf einer Fläche von gut 5.500 Quadratmetern ragten bis zu zehn Meter hohe, Kandelaber-ähnliche Schlote aus dem in mehr als 2.550 Meter Tiefe liegenden Meeresgrund. Das Feld erstreckt sich über 160 Meter Länge und 60 Meter Breite und ist damit doppelt so groß wie alle bisher direkt am East Pacific Rise bekannten hydrothermalen Felder.