Mysteriöses Leuchten: Forscher haben eine ganz neue Form der Aurora entdeckt – grünliche Schleier, die auffallend flach und von regelmäßigen Rippeln durchsetzt sind. Merkwürdig jedoch: Das „Dune“ getaufte Polarlicht liegt in einer eher turbulenten Atmosphärenschicht und dürfte daher nicht so regelmäßig sein. Doch es gibt erste Hinweise auf eine Verknüpfung mit einem weiteren, seltenen Phänomen.
Polarlichter entstehen durch die komplexe Wechselwirkung von energiereichen Teilchen aus dem Sonnenwind mit der oberen Erdatmosphäre – so viel scheint klar. Doch welche physikalischen Prozesse im Einzelnen hinter den verschiedenen Aurora-Varianten stecken, ist längst nicht vollständig geklärt. Dies gilt vor allem für ungewöhnliche Polarlichtformen wie abrupte Ausbrüche, Flacker-Auroren oder das erst kürzlich entdeckte Phänomen „STEVE„.
Grüne Rippel am Himmel
Eine weitere Aurora-Variante haben nun Wissenschaftler aus Finnland identifiziert. Dabei handelt es sich um eine ebene, grünlich schimmernde Schleierschicht am Himmel, die von einem gleichmäßigen Wellenmuster durchzogen ist – ähnlich den Sandrippeln an einem Strand. Entdeckt haben Minna Palmroth von der Universität Helsinki und ihr Team dieses Polarlicht, als sie von Hobby-Aurorajägern gesammelte Fotos auswerteten.
Dabei zeigte sich, dass diese wegen ihrer Dünenähnlichkeit „Dune“ getauften Auroren in kein gängiges Schema passten. Die Forscher ermittelten, dass die grünlich schimmernden Wellen eine Wellenlänge von rund 45 Kilometern aufwiesen und in nur rund 100 Kilometern Höhe auftraten – dies ist für ein Polarlicht eher niedrig. Diese Auroraform manifestiert sich demnach zwischen der oberen Mesosphäre und deren Obergrenze, der Mesopause.