Im ägyptischen Alexandria haben polnische Archäologen die Reste der weltweit ältesten, jemals entdeckten Universität ausgegraben. Es handelt sich bei den jüngsten Funden um Relikte aus dem fünten bis siebten Jahrhundert nach Christus.
Die Universtität war zuvor nur aus Überlieferungen bekannt. Nach Ansicht der Archäologen könnte die Bildungseinrichtung getrost als „Oxford der Antike“ bezeichnet werden. Eine erste Einschätzung des Fundorts hat ergeben, dass ungefähr 5.000 Studierende an der antiken Lehrstätte Platz gefunden haben müssen. Bei den jüngsten Funden handelt es sich um Relikte von dreizehn Hörsälen aus dem fünften bis siebten Jahrhundert nach Christus, berichtet das Magazin Geo in ihrer aktuellen Ausgabe.
Die berühmte Bibliothek von Alexandria existierte zu jener Zeit bereits nicht mehr – sie war bei einem verheerenden Großbrand zerstört worden. Durch den jetzigen Fund erscheint es jedoch sehr wahrscheinlich, dass es zumindest eine „Zweigstelle“ der Bibliothek mit schätzungsweise 40.000 Schriftstücken gegeben haben musst. Diese haben möglicherweise den Brand überstanden und konnten so den Studenten zur Verfügung stehen. Sehr wahrscheinlich wurden neben dem Rechtswesen die Fächer Philosophie, Rhetorik sowie griechische und römische Literatur gelehrt.
(RPO, 27.08.2004 – AHE)