Luftmangel im Ozean: Das Wasser in Teilen des Arabischen Meeres ist noch sauerstoffärmer als bislang befürchtet. Diese größte „Todeszone“ der Ozeane ist in den letzten Jahrzehnten noch weiter gewachsen, wie nun Messungen mit autonomen Robotergleitern enthüllen. Auf einer Fläche von der Größe Österreichs ist unterhalb von 350 Metern nahezu kein Sauerstoff mehr im Wasser vorhanden und selbst darüber herrscht Mangel, wie die Forscher berichten.
Den Ozeanen geht die Luft aus: Vor allem in Küstennähe und am Grund der Meere breiten sich sauerstoffarme „Todeszonen“ aus – Gebiete, in denen das Meerwasser zu wenig Sauerstoff für das Überleben von Meerestieren enthält. Ausgelöst durch die Erwärmung der Ozeane und Überdüngung finden sich solche Sauerstoffminimumzonen inzwischen im Schwarzen Meer, im Indischen Ozean, vor der US-Küste, aber auch in der Ostsee und im Atlantik.
Weltweit sind solche Sauerstoffminimumzonen in den letzten 50 Jahren um das Vierfache gewachsen. „Sie sind eine sich anbahnende Katastrophe, die durch den Klimawandel, Abwässer und Düngemittel weiter verschlimmert werden“, sagt Bastien Queste von der University of East Anglia.
Problemfall Arabisches Meer
Eine der größten und dicksten Todeszonen der Ozeane liegt im Arabischen Meer. Hier registrierten Forscher schon in den 1990er Jahren stellenweise Sauerstoffgehalte von weniger als drei Mikromol pro Kilogramm in Wassertiefen unterhalb von 450 Metern – und damit fast anoxische Bedingungen. „Bisher wusste aber niemand, wie schlimm die Lage dort inzwischen tatsächlich ist, weil Piraterie und Konflikte in dieser Region es zu gefährlich machten, dort Daten zu sammeln“, erklärt Queste.