Geringer Schwund: Das Ozonloch über der Antarktis ist in diesem Jahr so klein wie seit 30 Jahren nicht mehr. Zudem könnte es sich deutlich früher schließen als sonst, wie Messungen enthüllen. Ursache ist aber nicht eine schnellere Erholung der Ozonschicht, sondern nur eine vorübergehende Wetteranomalie: Der Südwinter fiel in diesem Jahr außergewöhnlich warm aus und das hat den Ozonabbau gebremst. Von Dauer ist dieser positive Zustand daher nicht, wie die Forscher betonen.
Die Ozonschicht ist unser wichtigster Schutz gegen UV-Strahlung – und dank des Montreal-Protokolls im Jahr 1989 ist sie knapp der Zerstörung entgangen. Doch Spätfolgen des bis dahin ungebremsten Ausstoßes von Halogen-Kohlenwasserstoffen wie den FCKW sind bis heute geblieben. So ist die Ozonschicht über der Arktis weiterhin ausgedünnt und in den Tropen und mittleren Breiten nimmt der Ozonschwund sogar wieder zu – wahrscheinlich durch die illegale Freisetzung von „Ozonkillern“ wie Trichlormethan und Tetrachlormethan.
Aber immerhin wird das ausgedehnte Ozonloch über der Antarktis allmählich kleiner und könnte sich bis 2050 endgültig schließen.
Ozonloch kleiner und kurzlebiger als sonst
In diesem Jahr gibt es vom Südpol eine gute Nachricht: Das antarktische Ozonloch hat momentan besonders geringe Ausmaße und könnte sich deutlich früher schließen als normalerweise, wie Forscher des Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) der ESA berichten. Typischerweise bildet sich das Ozonloch im August und verschwindet dann im späten November wieder. 2019 jedoch könnte es sich noch in dieser Woche schließen – ein bis zwei Wochen früher als sonst.