Kurze Atempause: Das Ozonloch über der Antarktis ist in diesem Jahr außergewöhnlich klein und schwach ausgeprägt. Messungen zeigen, dass es mit knapp 20 Millionen Quadratkilometern Fläche so klein ausfällt wie seit dem Jahr 1988 nicht mehr. Doch Grund zur Entwarnung ist dies nicht, wie die Forscher betonen. Ursache ist ein ungewöhnlich warmer Winter in der Antarktis, nicht eine dauerhafte Heilung des Ozonschwunds.
Die irdische Ozonschicht ist unser wichtigster Schutz vor schädlicher UV-Strahlung. Doch bis zum Montreal Protokoll im Jahr 1987 hat die Menschheit bereits so viele chlor- und bromhaltige ozonzerstörende Substanzen freigesetzt, dass diese Schutzschicht stark geschädigt ist. Selbst heute, 40 Jahre nach dem Verbot dieser Substanzen, reißt alljährlich über der Antarktis ein Ozonloch auf. Und auch über der Arktis ist die Ozonschicht noch immer ausgedünnt.
Kleiner als in den letzten knapp 30 Jahren
Wie es im Jahr 2017 um die Ozonschicht steht, haben nun Wissenschaftler der NASA und der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ermittelt. Sie überwachen den Zustand des antarktischen Ozonlochs sowohl mittels Satelliten als auch durch Messungen von der US-Südpolstation aus und durch von dort abgesetzt Wetterballons.
Das Ergebnis: „Das antarktische Ozonloch war in diesem Jahr außergewöhnlich schwach ausgeprägt“, berichtet Paul Newman vom Goddard Space Flight Center der NASA. Die Ausdehnung des Ozonlochs erreichte Mitte September knapp 20 Millionen Quadratkilometer und nahm bis zum Oktober sogar noch etwas an Größe ab. Damit ist das Ozonloch in diesem Jahr das kleinste seit 1988, wie die Forscher erklären.