Es ist geschafft: Am Samstagabend einigten sich die Teilnehmer des Welt-Klimagipfels in Paris auf das erste weltweite Klimaabkommen. Erstmals verpflichten sich damit sowohl Industrie- als auch Schwellen und Entwicklungsländer zum Klimaschutz und zu konkreten Strategien, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Das Abkommen ist verbindlich und die Ziele werden alle fünf Jahre nachjustiert.
Nach nächtelangen Verhandlungen, souverän geleitet vom französischen Außenminister Laurent Fabius, gab es am 12. Dezember 2015 endlich eine Einigung. Ein historischer Moment. Denn sechs Jahre nach dem Debakel von Kopenhagen haben sich 195 Regierungen auf gemeinsames Handeln für den Klimaschutz geeinigt. Zum ersten Mal wird darin die 2-Grad-Obergrenze in einem völkerrechtlichen Abkommen verankert und sogar der Pfad zu einem 1,5-Grad-Limit offen gehalten.
„Ein Planet, eine Chance, es richtig zu machen und das haben wir in Paris geschafft“, kommentierte Christiana Figueres, Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention UNFCCC. „Wir haben zusammen Geschichte geschrieben.“ Das Abkommen sei ein Abkommen der Solidarität mit den verwundbarsten Ländern und eines der Langzeit-Visionen, denn jetzt gelte, es dieses Abkommen in den Motor eines sicheren Wachstums zu verwandeln.
Dekarbonisierung ab 2050
Noch wichtiger aber: Das Abkommen enthält eine konkrete Handlungsanweisung: globale Treibhausgas-Neutralität in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Bis dahin soll die Menschheit nicht mehr CO2 ausstoßen, als durch Senken wie Wälder und den Ozean aufgenommen werden können. „Das bedeutet den Abschied von fossilen Energien, also Dekarbonisierung“, erklärt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Allerdings: Quantitative Minderungsziele wurden in das Abkommen nicht verbindlich aufgenommen. Diese sollen weiterhin über die Selbstverpflichtungen der Länder konkretisiert werden.