Wie eine riesige Comicfigur: In Peru haben Archäologen eine neue Geoglyphen-Figur entdeckt. Die 37 Meter große Scharrzeichnung einer Katze prangt an einem Hang über der Ebene von Nazca und ist rund 2.100 Jahre alt. Sie stammt damit aus der Paracas-Kultur, in der Katzendarstellungen weit verbreitet waren und die der Nazca-Kultur unmittelbar vorausging. Welchem Zweck dieses Katzenbild im Großformat jedoch diente, ist unbekannt.
Gigantische, nur aus der Luft erkennbare Bilder von Vögeln, Spinnen oder Affen, 20 Kilometer lange Linien und abstrakte Muster: Die Nazca-Linien in Peru gehören zu den geheimnisvollsten Zeugnissen vergangener Kulturen. Über Jahrhunderte hinweg scharrten die Angehörigen der Paracas- und Nazca-Kultur diese Geoglyphen in den steinigen Wüstenboden. Doch welchem Zweck sie dienten, ist unklar. Einige könnten astronomische Markierungen darstellen, andere wurden möglicherweise im Rahmen von Ritualen hergestellt oder zeigten einfach exotische Tiere.
Eine 37 Meter große Katze
Jetzt haben Archäologen eine weitere Geoglyphe entdeckt. Es handelt sich um das 37 Meter große Abbild einer Katze, das an einem steilen Hang am Rand der Pampa de Nazca prangt. Der Körper dieses Tieres ist von der Seite dargestellt, der Kopf dagegen ist in Frontalansicht zu sehen. Auch wenn die Figur auf der ersten Blick eher an einen Cartoon oder eine Kinderzeichnung erinnert, ist dieser Stil typisch für die Paracas-Kultur, wie das peruanische Ministerium für Kultur berichtet.
„Darstellungen von Katzen dieser Art sind in der Ikonographie von Keramik und Textilien der Paracas-Kultur häufig“, heißt es. Diese war von 900 bis etwa 200 vor Christus im Süden Perus verbreitet und gilt als Vorläufer der Nazca. Gleichzeitig ist sie womöglich noch rätselhafter als diese. Denn typisch für diese Kultur sind in kunstvoll gewebte Stoffe eingewickelte Mumien mit auffallend konisch oder zylindrisch verformten Schädeln.