Auftauende Permafrostböden dürften unter anderem in Zentralasien, Tibet, dem Himalaya und Karakorum die Menschen vor schwer wiegende Konsequenzen stellen. Dies zeigen neue Permafrostkarten eines Züricher Geographen auf Google Earth. Diese stellen die präzisesten weltweiten Karten dar, die bisher verfügbar sind. Sie führen die globale Verteilung von Permafrost in hochaufgelösten Bildern vor Augen und zeigen, wo die Auseinandersetzung damit wichtig ist.
Instabil werdende Seilbahn- und Strommasten, Felsstürze – alpine Länder haben infolge des Klimawandels bereits einschlägige Erfahrungen mit auftauendem Permafrost gemacht. Sollten die Temperaturen weiter steigen, wird sich die Problematik vielerorts verschärfen. Permafrost, also Fels oder Bodenmaterial mit einer Minustemperatur während mindestens zwei Jahren, kommt im Untergrund vor und kann somit nicht direkt kartiert werden.
Die bestehenden Karten sind daher mit großen Unsicherheiten behaftet, die aber kaum untersucht und zum Ausdruck gebracht werden. Zudem sind die Karten aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden nur schlecht miteinander vergleichbar.
Die präzisesten weltweiten Karten
Jetzt hat der Glaziologe Stephan Gruber von der Universität Zürich die globalen Permafrostzonen erstmals in Hochauflösung und nach einheitlicher Methode modelliert. In seiner soeben in der Fachzeitschrift „The Cryosphere“ veröffentlichten Studie schätzt der Wissenschaftler die globalen Permafrostregionen auf 22 Millionen Quadratkilometer.