Mysteriöse Schlieren: Was ist die Ursache der hellen, wirbelförmigen Verfärbungen an einigen Stellen der Mondoberfläche? Das Geheimnis dieser lunaren „Swirls“ könnten Forscher nun gelüftet haben. Ihrer Theorie nach werden die Verfärbungen von magnetisierter Mondlava erzeugt, die in Lavagängen unter den Mondwirbeln liegt. Hinweise darauf, wie diese Lava magnetisch werden konnte, lieferten geochemische Experimente mit Mondgestein.
Es ist ein bisher unerklärtes Phänomen: An einigen Stelle trägt die dunkle Mondoberfläche helle, schlieren- bis wirbelförmige Muster. Diese lunaren „Swirls“ sind mehrere Kilometer lang und scheinen keiner geologischen Formation zu folgen. Der berühmteste Mondwirbel, Reiner Gamma im Oceanus Procellarum, erstreckt sich sogar über rund 70 Kilometer und ist von der Erde aus schon mit kleineren Teleskopen zu erkennen.
Rätselhafte Magnet-Inseln
Was diese seltsamen Wirbel verursacht, darüber gibt es bisher nur Spekulationen. Weil einige von ihnen genau gegenüber von größeren Einschlagsbecken liegen, vermuten einige Planetenforscher einen Zusammenhang mit den Einschlägen und den dabei freigesetzten Energien. Seltsamerweise aber hat ausgerechnet der größte Mondwirbel, Reiner Gamma, keine gegenüberliegende Impaktsenke.
Merkwürdig auch: Reiner Gamma und andere Mondwirbel besitzen ein starkes lokales Magnetfeld, während der Rest des Mondes sein Magnetfeld schon in seiner Frühzeit er verloren hat. Diese lokalen Felder könnten deshalb gängiger Theorie nach erklären, warum der Regolith der Mondwirbel hell geblieben ist: Die Magnetfelder haben sie vor der Verwitterung durch den Sonnenwind geschützt.