Es ist 3.00 Kilometer lang und eine der prägendsten Landschaftsformen der Antarktis – das Transantarktische Gebirge. Doch wann und wie diese Bergkette entstanden ist, war nicht bekannt – bis jetzt. Wissenschaftler haben revolutionäre neue Daten über die Geologie der Antarktis gewonnen, die unter anderen auch den Ursprung des Gebirges klären.
Wie die Wissenschaftler des Lamont-Doherty Earth Observatory von der Universität von Columbia in der Fachzeitschrift „Geology“ berichten, scheinen die Berge das Relikt eines ehemals gigantischen Hochplateaus zu sein, das vor rund 105 Millionen Jahren begann, sich auszudehnen und dabei auszudünnen. Die Gipfel an den Rändern des Plateaus blieben dabei erhalten und bilden heute das Transatlantische Gebirge.
Neues Verständnis der Antarktis-Evolution
Nach Ansicht der Forscher könnte die neue Studie, gestützt durch Analysen von Gesteinsproben und geophysischen Messungen, das Verständnis der Evolution der Antarktis grundlegend verändern. Bereits zuvor wurden in Fachkreisen mehrere Hypothesen diskutiert, die beschrieben, wie die Berge gewachsen sein könnten.
Doch die jetzigen Daten weisen auf einen eher umgekehrten Weg hin: Statt aus dem umgebenden Land in die Höhe zu wachsen sind es vielmehr Reste einer großen Absenkung. Die dadurch der Witterung verstärkt ausgesetzten isolierten Berggipfel wurden anschließen durch Gletscher und andere Umweltfaktoren erodiert und erhielten letztlich so ihre heutige Form.
(The Earth Institute at Columbia University, 20.07.2007 – NPO)